Wo die Gräfin von Paris auf Königin Viktoria trifft...

Klaus Schulte und Michael Breitsprecher vom Naturschutzzentrum MK sowie Fritz Schröder und Hemers Umweltamtsleiter Edgar Schumacher (v.l.) freuen sich über die neue Attraktion auf dem ehemaligen Apricker Truppenübungsplatz.
  • Klaus Schulte und Michael Breitsprecher vom Naturschutzzentrum MK sowie Fritz Schröder und Hemers Umweltamtsleiter Edgar Schumacher (v.l.) freuen sich über die neue Attraktion auf dem ehemaligen Apricker Truppenübungsplatz.
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Wenn die Gräfin von Paris auf Königin Viktoria trifft und die Mirabelle von Nancy friedlich neben dem Westfälischen Gülderling aufwächst, handelt es sich nicht um ein Adelstreffen längst vergangener Zeiten, sondern um Exemplare im größten Obstsortengarten der Region, der zurzeit auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Apricke entsteht und für viel Aufsehen bei den Spaziergängern sorgt. Insgesamt 160 verschiedene alte und gefährdete Obstsorten - Äpfel, Birnen, Pflaumen und Kirschen - wurden in direkter Nachbarschaft zum Eingang Deilinghofen des Sauerlandparks dort in den vergangenen Tagen von Mitarbeitern des Naturschutzzentrums Märkischer Kreis mit der Unterstützung der Hemeraner Gesellschaft für Beschäftigungsförderung gepflanzt.
Initiiert wurde die Aktion von einer Projektgruppe, zu der Vertreter der NRW-Stiftung, der Stiftung Märkisches Sauerland, des Naturschutzzentrums Märkischer Kreis, der Bezirksregierung und des Umweltamtes Hemer gehören.
„Der hier entstehende Obstsortengarten ist neben seinem Beitrag zur Arterhaltung gefährdeter Obstsorten eine ideale Ergänzung für unser Naturschutzprojekt mit den Heckrindern und den Dülmener Wildpferden“, so Fritz Schröder, Vorsitzender der Stiftung Märkisches Sauerland, die den Eigenanteil des Förderprojektes der Bezirksregierung trägt. Damit erfahre der Standort des ehemaligen Truppenübungsplatzes eines weitere Aufwertung seiner neuen Naturschutzfunktion. Jeder Baum erhält in den nächsten Tagen und Wochen neben einem stabilen Pfosten auch ein Sortenschild. Weitere Schautafeln sollen in Kürze dann noch zusätzliche Informationen zu dem Naturschutzprojekt liefern.
„Bis allerdings die ersten Früchte geerntet werden können, müssen sich die Spaziergänger noch mindestens vier bis sechs Jahre gedulden“, schmunzelte Michael Breitsprecher vom Naturschutzzentrum, „doch dafür werden auch zukünftige Generationen noch etwas von diesem besonderen Garten haben, denn schließlich können Obst-Hochstämme durchaus ein Alter von 100 bis 120 Jahren erreichen.“ Doch auch jetzt können sich Naturschutzfreunde bereits bei dem Projekt engagieren. „Für 150 Euro kann eine Patenschaft für einen Obstbaum übernommen werden,“ so Klaus Schulte, „neben einer Urkunde und einem Namensschild darf sich der Pate auch über ökologisch hergestellten Apfelsaft des Naturschutzzentrums freuen.“ Der Erlös aus der Patenschaftsaktion komme ausschließlich der langfristigen Pflege des Obstsortengartens zugute. Interessenten können sich unter Tel. 02351/4324240 mit dem Naturschutzzentrum in Verbindung setzen.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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