Vier Jahre Haft wegen Missbrauchs an Neunjähriger

(Text von Sylvia Mönnig) Immer wieder verging sich ein 41-jähriger Iserlohner an einem kleinen Mädchen aus der Nachbarschaft. In dieser Woche verurteilte das Hagener Landgericht den Mann wegen Kindesmissbrauchs in elf Fällen zu vier Jahren Haft.
Sein Opfer war die Tochter einer Arbeitskollegin. Die Familien wohnten nebeneinander. Die beiden Töchter spielten nahezu täglich miteinander. Der Iserlohner hatte also leichtes „Spiel“, sich dem Kind immer wieder auf verbotene Weise zu nähern. Im gemeinsamen Urlaub oder bei Besuchen der damals Neunjährigen kam es regelmäßig zu intimen Berührungen und sexuellen Handlungen. Gegenwehr erstickte er ihm Keim. Auch verbot er dem Mädchen, über das „Geheimnis“ zu reden. Letztlich kamen die Übergriffe dennoch ans Licht.
Mitte Oktober begann der Prozess gegen den bis dato vollkommen unbescholtenen Mann. Über seinen Verteidiger Andreas Trode räumte der 41-Jährige seine Taten in vollem Umfang ein. Dieses Geständnis, das sein Opfer wenigstens vor der Aussage vor Gericht bewahrte, das unbestrafte Vorleben und der Umstand, dass er als „Erstverbüßer“ besonders haftempfindlich ist, wirkten sich letztlich zu Gunsten des Iserlohners aus. Dem entgegen sprachen die Vielzahl der Taten, der lange Zeitraum, das sehr junge Alter des Kindes und die zum Teil erhebliche Intensität der Übergriffe gegen ihn. Mit dem Urteil folgte die 1. Große Strafkammer den Anträgen der Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung, die alle vier Jahre Haft forderten.
Im Gespräch mit dem Stadtspiegel zieht Opferanwältin Heike Tahden-Farhat Bilanz: „Meine Mandantin und ihre Mutter haben dem Verurteilten blind vertraut. Dieses Vertrauen hat er aufs Schändlichste ausgenutzt. Allerdings hat er der heute Zehnjährigen dadurch, dass er die Verantwortung für seine Taten übernommen hat, wenigstens erspart, noch einmal vor Gericht schildern zu müssen, was er ihr angetan hat.“