Südafrikanische Township-Erfahrungen einer Iserlohner Studentin - Teil 2

Carina Neumann aus Letmathe engagiert sich zurzeit in in einem südafrikanischen Township in einem „Kindergarten“. | Foto: privat
  • Carina Neumann aus Letmathe engagiert sich zurzeit in in einem südafrikanischen Township in einem „Kindergarten“.
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(Text von Carina Neumann)

Die 23-jährige Iserlohnerin Carina Neumann studiert Kindheitspädagogik und Psychologie an der Universität Bielefeld. Ihre Semesterferien verbringt sie zurzeit in Südafrika - nicht jedoch als Touristin, sondern, um als „Volunteer“ freiwilligen sozialen Dienst in einem Township nahe Kapstadt zu leisten. Im STADTSPIEGEL berichtet Carina Neumann auch im 2. Teil über diese ganz besondere Erfahrung.

„Ich habe mich mit der Lehrerin Pumla schon viel über das Leben im Township unterhalten. Wir kommunizieren auf Englisch. Die Kinder sprechen jedoch überwiegend Xhosa. Davon können wir Voluntäre bisher nur ein paar Wörter sprechen bzw. verstehen. Pumla hat mir erzählt, dass jedes Kind 250 Rand / Monat für die Pre School bezahlt. Das sind keine 20 Euro. Davon werden das Essen und die Gehälter für fünf Angestellte (vier Teacher, eine Köchin) bezahlt. Pumla hat mir auch erzählt, dass die Eltern 200 Rand/ Kind (ca. 16 Euro) pro Monat Kindergeld von der Regierung bekommen. Davon können sich die Eltern aber nicht einmal die Pre School leisten, deswegen können auch nicht alle Kinder die Pre School besuchen und nur auf der Straße für sie wertvolle soziale Kompetenzen ausbilden bzw. Kontakte knüpfen. Die Schule besteht nun ca. drei Jahre. Dinge, wie z. B. zerbrochene Plastikstühle, kaputte Tische, dreckige Matratzen und Töpfchen, können nicht ersetzt werden. Ich habe diese Woche auf eigene Kosten ein paar Kuscheltiere in die Reinigung gegeben, um diese gründlich waschen zu lassen, da im Township niemand eine Waschmaschine besitzt. Die Laken, die auf die Matratzen gelegt werden, konnte ich jedoch nicht mitnehmen, da mir die Leiterin gesagt hat, dass keine Wechsellaken zur Verfügung stehen, welche in der Zwischenzeit verwendet werden könnten.
Die ersten Tage hier waren unvergleichlich traurig und ergreifend für mich. Unfassbar ist, dass wir Freiwilligen hier ein paar Kilometer von den Townships entfernt - quasi im Paradies wohnen. Unsere Wohnung liegt unmittelbar am Meer. Wir können hier alles in großen Malls kaufen!

Einmal im Monat in die Stadt

Die Menschen in den Townships haben jedoch kein Geld dafür und bleiben auch meist lieber unter sich. Sie versorgen sich in den Slums und laufen nur ca. einmal im Monat in die Stadt, um einkaufen zu gehen oder ein paar neue Sachen zu kaufen.
Die anderen Freiwilligen, die mit mir in meiner Schule sind, heißen Lea und Sarah. Lea ist Sozialarbeiterin und Sarah aus dem Gesundheitsbereich. Beide sind auch sehr engagiert und versuchen mit mir die nötigen Mittel nach und nach bereitzustellen. Wir würden gerne noch Spiegel anbringen, da ich gestern festgestellt habe, dass sich viele Kinder auf den Fotos nicht wiedererkennen können. Die Kinder haben kein Selbstbild, sie können sich demnach auch nicht gut selbst einschätzen und wissen gar nicht, wer sie sind. Teilweise reagieren sie auch nicht auf ihre Namen. Außerdem wollen wir noch Haken für ihre Rucksäcke anbringen. Unsere Organisatorin ist außerdem bemüht, den Mitarbeiterinnen und Kindern in der Pre School eine elementare Ausstattung einzurichten. Es fehlt vieles zur Ermöglichung einer kindgerechten Arbeit der Teacher und für die Grundausstattung der Einrichtung.“
Die ev. Kirchengemeinde Letmathe, in der ich meine Ausbildung zur Jugendleiterin gemacht habe und über fünf Jahre ehrenamtlich als solche für verschiedene Kinder- und Jugendangebote tätig war, stellt ihr Konto der Sparkasse Iserlohn für Spenden zur Verfügung.
Die Bankdaten lauten:
IBAN: DE25 4455 0045 0018 0688 82 (BIC: WELADED 1ISL)
Unter dem Überweisungsstichwort: ¨Help Pre Schools in Z.A.¨kommen alle Spenden zu 100 Prozent an.
Falls Ihnen eine Anschaffung besonders am Herzen liegt vermerken Sie dies bitte.Auf Wunsch können Spendenbescheinigungen ausgestellt werden.

Autor:

Karola Schröter aus Hemer

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