Riesenandrang beim Hemeraner Neujahrsempfang

49Bilder

Sie war festlich geschmückt und sie platzte aus allen Nähten: Mehr als 450 Gäste wollten sich einmal mehr den Neujahrsempfang der Stadt Hemer am ersten Tag des Jahres in der Ihmerter Gemeindehalle nicht entgehen lassen.

Spätestens ab 17.30 Uhr (Beginn des Empfanges war um 18 Uhr) kam es in Ihmerts Bergdorf überall zu längeren Staus durch Gäste auf Parkplatzsuche. Im Eingangsbereich bewies derweil die komplette Familie Esken echtes Durchhaltevermögen beim Begrüßen der Gästeschar, dem Händeschütteln und den Neujahrswünschen. So ließen es sich u.a. die beiden heimischen Bundestagsabgeordneten Dagmar Freitag und Christel Voßbeck-Kayser, Landtagsabgeordnete Ingeborg Blask, Landrat Thomas Gemke, Werner Sülberg als Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Ruhr-Lenne sowie Vertreter der politischen Parteien, aus Wirtschaft, Verwaltung und Kirche, aber auch aus der vielfältigen Hemeraner Vereinswelt nicht nehmen, beim gemeinsamen Plausch das neue Jahr zu begrüßen.

Irische Segenwünsche

Nach einem kurzen musikalischen Intro durch den MGV Sängerbund Ihmert wurde es auf der Bühne und in der Halle dann erst einmal besinnlich. Ihmerts evangelischer Pfarrer Martin Legler und der katholische Seelsorger Marian Wieczorek stimmten mit den Gästen zunächst gemeinsam das Lied "Von stillen Mächten treu und still umgeben" an, bevor sie mit den irischen Segenswünschen "Nimm Dir Zeit" und den "Lebensregeln von Baltimore" ökumenisch auf das neue Jahr einstimmten.
Nach einem weiteren musikalischen Einlage des Sängerbundes Ihmert war dann die Zeit für die Neujahrsansprache des Bürgermeisters gekommen, die Michael Esken wieder mit kleinen Interviews "aus dem Volk heraus" begann. So konnte Werner Sülberg auf seine Frage nach der Lage der Wirtschaft hoffnungsvoll antworten: "2013 war für die Wirtschaft durchaus zufriedenstellend und die Prognose für 2014 ist - vorsichtig ausgedrückt - sicherlich nicht schlechter." Um dann aus seiner Sicht als Ihmerter Bürger noch schnell nachzuschieben: "Die Ihmerter Unternehmen würden sich mit Blick auf die mehr als maroden Straßen aber sicherlich freuen, den Hemeraner Süden mal wieder ohne drohenden Achsbruch erreichen zu können."

"Alt macht nicht das Grau der Haare"

Altbürgermeister Fredi Camminadi gab anschließend seine ganz persönliche Lebensweisheit per Vierzeiler preis: "Alt macht nicht das Grau der Haare. Alt macht nicht die Zahl der Jahre. Alt wird, wer seinen Humor verliert und sich für nichts mehr interessiert!"
Schließlich auf der Bühne angekommen, wagte Michael Esken den Blick nach vorne und nahm die Gäste mit auf eine Zukunftsreise durch Hemer. Da richtete sich sein Blick zunächst auf den "Mega-Wahltag" am 25. Mai, an dem die Hemeraner gleich fünfmal ihr Kreuzchen abgeben dürfen. Doch statt Wahlkampf (schließlich stehen auch Bürgermeister- und Ratswahlen an) schlug Esken (noch) versöhnliche Töne an und lobte die gute Zusammenarbeit mit allen Ratsfraktionen und nochmals das große Engagement der Bürgerschaft. "Wir haben hier in den vergangenen Jahren echten Korpsgeist entwickelt und können stolz auf Hemer sein."

2013 so viel Gewerbesteuer-Einnahmen wie noch nie

Auch der Hemeraner Wirtschaft gehe es gut, was Gewerbesteuereinnahmen in 2013 von mehr als 20 Millionen Euro belegten - so viel wie nie zuvor. Mit der Ansiedlung der KDVZ und dem bereits lange "versprochenen" Baubeginn des Elektrofachmarktes werde es 2014 in diesem Bereich weitere Höhepunkte geben.
Dann legte Hemers Bürgermeister den Fokus auf den Themenbereich Demografie und Inklusion. "Wir müssen uns damit anfreunden, dass die Demografie auch Hemer verändern wird und wir uns ,noch' stärker mit den Senioren und Gehandicapten beschäftigen müssen."
Ein weiteren Schwerpunkt der möglichen Investitionen sah Michael Esken im Bereich der Bildung mit einem Gesamtvolumen seit 2008 von rund zehn Millionen Euro. "Durch die Investition in die Bildung investieren wir aber in unsere Kinder und damit unsere Zukunft." Während in Nachbarstädten noch diskutiert und abgewogen werde, habe man in Hemer bereits Klarheit geschaffen. "Jetzt müssen wir Schülern, Eltern und Lehrerschaft aber auch erst mal Ruhe gönnen."

Mehrheitsentscheidungen akzeptieren

Zum Schluss seiner Ansprache wurde Hemers Erster Bürger dann noch etwas allgemeiner, aber auch kämpferischer. "Ich habe das Gefühl, dass demokratische Entscheidungen, egal auf welcher Ebene, in der heutigen Zeit nicht mehr akzeptiert und mit allen Tricks torpediert werden. Es darf in einer Demokratie doch nicht sein, dass Minderheitsrechte wichtiger als Mehrheitsentscheidungen werden." Und auch in Hemer sei nicht jeder Leserbriefschreiber der Gutmensch, für den er sich ausgebe. Doch Esken wäre nicht Esken, wenn er darauf nicht das passende Zitat parat hätte. Dieses Mal stammte es von Erich Kästner: "Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst Du etwas Schönes bauen!" Und das passende lokale Beispiel durfte mit dem Bahnradweg Hemer-Menden prompt auch nicht fehlen.
Nach dem offiziellen Teil klang der Neujahrsempfang 2014 dann bei "Häppchen", einem Getränk und lockeren Gesprächen langsam aus.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.