Polizei klärt Serie von Tankstellenüberfällen in Hemer und Menden auf - Fünf Festnahmen

Kriminaldirektor Manfred Kurzawe, Staatsanwalt Schmelzer und Kriminalhauptkommissar Heino Dönges (v.l.) stellten am Donnerstag die Ermittlungsergebnisse vor. Foto: Schulte
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Hinweis aus der Bevölkerung brachte die Polizei auf die richtige Spur

In den vergangenen Wochen hielt eine Serie von Tankstellenüberfällen die Bevölkerung in Atem. Gleich drei Tankstellen auf Mendener Stadtgebiet und eine an der Ihmerter Straße in Hemer wurden zwischen Ende 2017 und Ende Januar 2018 von maskierten Tätern überfallen.Auf einer Pressekonferenz konnte die Kriminalpolizei jetzt erfolgreiche Ermittlungen mitteilen.
Verübt wurden alle Überfälle von einer jugendlichen Bande, deren Mitglieder alle zwischen 17 und 20 Jahre alt sind. Dabei kategorisiert die Polizei die Festgenommenen in drei Haupttäter, die gleich an mehreren Überfällen beteiligt waren, sowie zwei weitere Mittäter, die jeweils nur einmal "mit im Boot" waren. Von den Täter stammen jeweils zwei aus Balve und Hemer, der fünfte aus Iserlohn. Die meisten waren den Ermittlern bereits aufgrund von kleineren Delikten bekannt. Drei Täter sitzen inzwischen in Untersuchungshaft, der Haftbefehl gegen die beiden anderen wurden wegen günstiger Prognosen von der zuständigen Staatsanwaltschaft Arnsberg aufgehoben.

Hemer/Menden. "Spätestens nach dem dritten Überfall in kurzer Folge konnten wir von einem oder mehreren Serientäter(n) ausgehen", so Heino Dönges, "und haben deshalb schnell eine Ermittlungskommission eingerichtet."Nachdem bereits diverse Fahndungsfotos der Tankstellenüberfälle veröffentlicht worden waren, brachte die Ermittler dann aber erst ein Hinweis aus der Bevölkerung entscheidend voran. "Dabei wurde uns ein Vorname einer Person genannt, die versucht hatte, Zigaretten aus dem Überfall in Lendringsen in Hemer zu verkaufen", berichtete Dönges. Dementsprechend wurde anschließend weiter in diese Richtung - auch verdeckt und im Telefon-Bereich - ermittelt, was schließlich zur Identifizierung eines ersten Tatverdächtigen führte.
Als die Polizei bei der Observation dieses Tatverdächtigen erfuhr, dass dieser mit einer unbekannten Schusswaffe Zielübungen im Bereich Hönnetal durchführte, schritten die Beamten ein. "Im Rahmen einer initiierten Verkehrskontrolle wurde der Tatverdächtige festgenommen", schilderte Heino Dönges den Zugriff. Weitere drei Mittäter konnten am nächsten Tag jeweils zuhause widerstandslos festgenommen werden. Ein weiterer folgte kurz darauf. Bei den Durchsuchungen konnten weitere Beweismittel - darunter auch die veröffentlichten Fahndungsfotos auf ihren Handys - sichergestellt werden, so dass sich bei den Vernehmungen ein Teil der Beschuldigten bereits geständig zeigte. "Wir gehen nach dem aktuellen Ermittlungsstand von drei Haupttätern aus, die bei allen Überfällen dabei waren, und zwei weiteren Mittätern." Die drei Haupttäter sitzen zurzeit in Untersuchungshaft, zwei weitere sind zunächst wieder auf freiem Fuß.

"So etwas lohnt sich einfach nicht"

Ob noch weitere Überfälle auf das Konto der fünfköpfigen Räuberbande gehen, konnte die Polizei noch nicht mitteilen; hierzu laufen noch Ermittlungen. Eines stellte Kriminalhauptkommissar Heino Dönges aber abschließend fest: "Solche Taten lohnen sich einfach nicht! Einer vorübergehenden Beute im insgesamt niedrigen vierstelligen Bereich steht zumindest bei den Tätern, die nach dem Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden, eine Mindesthaftstrafe von fünf Jahren gegenüber." 

Kriminaldirektor Manfred Kurzawe, Staatsanwalt Schmelzer und Kriminalhauptkommissar Heino Dönges (v.l.) stellten am Donnerstag die Ermittlungsergebnisse vor. Foto: Schulte
Diverse Kleidungsstücke und die bei den Überfällen benutzten Waffen, ein Messer, eine Schreckschusspistole und ein Elektro-Teaser konnten ebenfalls präsentiert werden.
Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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