Ollis und Frontflips auf der Schulbank

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mer in der Gesamtschule Hemer dringen, erinnern täuschend echt an die Szenerie auf dem Hademareplatz oder neuerdings im Rollgarten des Sauerlandparks Hemer. Und in der Tat findet man nach dem Eintreten in den Raum elf Jungs mit ihren Skateboards - allerdings in der XXS-Version! „Fingerboards“ heißen die Miniatur-Skatebords, die von den jungen Cracks nur mit Zeige- und Mittelfinger gesteuert werden. An der Gesamtschule Hemer hat sich vor einiger Zeit sogar eine außergewöhnliche AG gebildet, die diesem Geschicklichkeits-„Sport“ frönen. „Als die Beiden mit der Idee einer Fingerboard-Arbeitsgemeinschaft zu mir kamen, war ich zunächst skeptisch“, erinnert sich Gesamtschulleiterin Gabriele Koller noch genau, „ich hatte zugegebenermaßen noch nie etwas von Fingerboards gehört und kannte auch keinen Kollegen, der soviel Ahnung davon hatte, um die AG zu leiten.“
Doch Alessandro Silvestro und Tobias Mörschler, die die Idee zur außergewöhnlichen AG hatten, blieben hartnäckig. „Dann leiten wir die AG eben selber.“ Der Vorschlag fiel bei Gabriele Koller tatsächlich auf fruchtbaren Boden. „Eine Chance hatte dieses Engagement von Schülern doch verdient.“ Und das Experiment funktionierte tatsächlich. Bereits fast ein komplettes Schuljahr „klackt“ es jetzt jeden Donnerstag-nachmittag für 90 Minuten in einem Klassenraum in direkter Nachbarschaft vom Lehrerzimmer. „Alessandro und Tobias machen ihre Sache sehr zuverlässig“, zollt Gabriele Koller ihren beiden jungen„Aushilfslehrern“ ein Riesenlob, „überhaupt finde ich es super, dass bereits Sechstklässler sich selbst schon so prima organisieren können.“ Die Fingerboard-AG umfasst inzwischen elf Schüler - ausschließlich Jungen -für die Tobias Mörschler inzwischen eine professionelle Mappe zusammengestellt hat, in der man alles Wissenswerte über die kuriose Sportart erfährt, angefangen über die Ursprünge der Miniskatebaords als Schlüsselanhänger, über die Regeln („Es dürfen nur Zeige- und Mittelfinger zum Führen der Fingerboards genutzt werden.“), die Fachbegriffe der einzelnen Teile, Erklärungen der über 40 verschiedenen Tricks bin hin zu Bauplänen für Halfpipes, Speedbumps oder Banks, wie die Hindernisse genannt werden.
„Ansonsten ist bei uns eher Free Skate angesagt“, erläutert „Lehrer“ Alessandro Silvestro, der sich bereits seit drei Jahren intensiv mit den Fingerboards beschäftigt und auch schon an offiziellen Wettkämpfen teilgenommen hat, „das bedeutet, dass jeder für sich ganz nach seinen Können bestimmte Tricks übt.“ Tobias und Alessandro geben dann ganz individuell Tipps und Verbesserungsvorschläge. Für Abwechslung sorgen ab und zu auch schon mal kleine Wettkämpfe, bei denen sich jeweils zwei Fingerboarder im direkten Duell an „Ollies“, „Frontflips“ oder „Board-slides“ versuchen.
Im Sommer wollen die Gesamtschul-Fingerboarder dann zum ersten Mal gemeinsam an einem offiziellen Wettkampf teilnehmen, wobei auch da bei allem Ehrgeiz eindeutig der Spaß im Vordergrund steht. Um ihr Training noch zu perfektionieren, haben die „Miniatur-Skater“ am Schluss noch eine Bitte.
„ „Wir würden uns sehr über Spenden von gebrauchten Rampen, ganzen ,Parks‘ oder auch Holzfingerboards freuen“, so Alessandro Silvestro.
Wer die Fingerboard-AG unterstützen will, sollte sich einfach mit der Gesamtschule Hemer unter Tel.: 02372/501371 in Verbindung setzen.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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