Mutmaßliche Mitglieder einer Diebesbande vor Gericht

(Text von Patricia Prange)

Zwischen September 2012 und März hat eine Diebesbande Metall verarbeitende Betriebe in Iserlohn, Hemer und der weiteren Umgebung heimgesucht. Fünf mutmaßliche Mitglieder der Bande stehen seit Dienstag vor dem Hagener Landgericht. In einem gesonderten Verfahren ist nun ein weiteres 21-jähriges Mitglied zu zwei Jahren Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Der junge Mann hat gestanden, der Fahrer der Bande gewesen zu sein.

„Ich will jetzt alles richtig machen“, sagte der 21-jährige am Mittwoch und zeigte sich völlig geläutert. Er gab sofort zu, 13 Mal als Fahrer für die mutmaßliche Bande gearbeitet zu haben, die seit Dienstag vor dem Hagener Landgericht steht. Auch habe er regelmäßig Transporter angemietet, in denen später das Diebesgut – meistens Kupfer – abtransportiert wurde. Später kundschaftete er sogar einige Metallfirmen aus, die kurz darauf bestohlen wurden.
Bevorzugte Ziele der mutmaßlichen Bande waren zumeist Metall verarbeitende Firmen im Märkischen Kreis. Der 21-jährige war bei zwei „Einsätzen“ in Iserlohn und Hemer dabei. Bei einer Iserlohner Kabelfirma sollen die Diebe Kupferkabel im Wert von 30711 Euro erbeutet haben.

Ab jetzt "gerade durchs Leben gehen"

Vor Gericht gab er alle 13 Anklagepunkte zu. Er wolle ab jetzt „gerade durchs Leben gehen“, sagte er und entschuldigte sich für die Taten. Als Grund gab der gebürtige Rumäne große wirtschaftliche Not an. In Rumänien habe ihn ein Mann überredet, als Fahrer bei Metalldiebstählen in Deutschland mitzuarbeiten. Für seine „Fahrdienste“ erhielt er zwischen 900 und 1000 Euro.
Das Gericht war überzeugt, dass der junge Mann zwar kein einfacher Mitläufer aber auch kein führender Kopf der Bande war. So fiel das Urteil mit zwei Jahren Jugendstrafe auf Bewährung wegen schweren Bandendiebstahls sehr milde aus. Als Bewährungsauflage soll er zusätzlich insgesamt 2000 Euro an eine gemeinnützige Organisation spenden.