Lektüre für alle!

Annegret Neuhaus kontrolliert einmal pro Woche den Ihmerter Bücherschrank.
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  • hochgeladen von Christoph Schulte

Die Graffiti-Schmierereien haben auch vor Ihmerts Bücherschrank nicht haltgemacht, doch ansonsten ist der befürchtete Vandalismus weitgehend ausgeblieben. „Klar wird auch von Kindern mal eine Handvoll Sand in den Schrank geworfen“, berichtet Annegret Neuhaus, Initiatorin des Ihmerter Bücherschranks mit einem kleinen Schmunzeln, „aber damit muss man nun mal rechnen, wenn man einen Bücherschrank in unmittelbarer Nähe zum Spielplatz mit dem großen Sandkasten aufstellt.“
Weit und breit sucht der Ihmerter Bücherschrank seinesgleichen. Zur Erinnerung: Mit Hilfe der Beschäftigungsförderung wurde im September 2009 auf dem Ihmerter Dorfplatz ein offener Bücherschrank eingerichtet, wo sich Ihmerts Bürger seitdem kostenlos bedienen, also Bücher völlig ohne Bürokratie ausleihen oder auch behalten - oder aber hineinstellen können. „Besonders durch das Durcheinander der Bücher kann man feststellen, dass doch sehr viel im Bücherschrank gestöbert wird“, schmunzelt Annegret Neuhaus, die zusammen mit ihrem Nachbarn Günter Eirich regelmäßig nach dem Rechten schaut und auch kleine, notwendige Reparaturen und Ausbesserungen selbst erledigt. Als jetzt vor einigen Wochen mal eine Scheibe des Schrankes zerbrochen war, musste dann doch mal professionelle Hilfe her. Bücherei und Beschäftigungsförderung sprangen in diesem Fall nochmals ein und beseitigten den Schaden prompt.
„Im Großen und Ganzen habe ich aber das Gefühl, als wäre der Bücherschrank zum festen Bestandteil des Parks geworden, und es ist einfach nicht mehr interessant, ihn zu verwüsten“, so Annegret Neuhaus weiter. Einmal pro Woche schaut die Ihmerterin nach dem Rechten, sortiert die mehr als 200 Bücher nach Themengebieten und ergänzt den Bestand auch immer mal wieder um interessante „Neuheiten“. „Besonders groß ist das Interesse an aktuellen Sachbüchern wie Koch- oder Bastelbüchern,“ weiß Annegret Neuhaus, „in diesem Bereich könnten wir ständig nachlegen.“ Um den Nachschub braucht sie sich keine Sorgen zu machen. Kistenweise stapelt sich noch Lektüre in ihrem Keller, und wenn es mal etwas Ausgefalleneres sein soll, hilft der Bücherei-Förderverein Pro Buch immer mal wieder gerne mit einigen Exemplaren aus seinem riesigen Bestand an gebrauchten Büchern. Eigentlich ist der Bücherschrank zu einer Erfolgsstory geworden, doch eines würde sich Ihmerts „Bücherfrau“ doch wünschen: „Kinder und Jugendliche dürften das Angebot durchaus noch mehr nutzen.“

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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