Hemeraner Bürgerstiftung und die Hardcore Help Foundation rufen zu Rollstuhl-Spenden für Kenia auf

Kampf gegen die soziale Ausgrenzung von Behinderten in dem afrikanischen Land

In hinteren Teil der Deilinghofer KEA am Apricker Weg hat seit einigen Tagen ein riesiger, orangener Überseecontainer seinen Platz gefunden.

Von Christoph Schulte

Hemer. Dabei hat die überdimensionale "Blechkiste" nur indirekt etwas mit die der Kommunalen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge zu tun. Das Bindeglied ist der städtische Flüchtlingskoordinator Daniel Braun, der seit kurzem auch den Vorsitz der Hemeraner Bürgerstiftung "Wenn's im Leben brennt" übernommen hat. "Wir haben für den Container einen Platz gesucht, wo er nicht stört, und da ist mir spontan die KEA in den Sinn gekommen", erläutert Daniel Braun, "denn Platz haben wir hier oben ja genug." Und die Zustimmung durch Bürgermeister Michael Heilmann sei völlig unkompliziert gewesen.
Doch was hat es mit dem metallenen Ungetüm jetzt auf sich?
"Wir wollen den Container in Zusammenarbeit mit unserem neuen Kooperationspartner, der ,Hardcore Help Foundation' aus Lüdenscheid, in den kommenden Monaten komplett mit Rollstühlen und Rollatoren füllen", so Daniel Braun. Spätestens Anfang 2019 soll der Überseecontainer dann von Hamburg aus auf seine letzte Reise Richtung Afrika gehen. Genau genommen zunächst in Kenias größte Hafenstadt Mombasa und von dort auf dem Landweg nach Nakuru Country, wo die Lüdenscheider Non-Profit-Organisation ein besonderes Hilfsprojekt ins Leben gerufen hat. "In Kenia leiden viele Menschen mit Behinderung an sozialer Ausgrenzung, denn Rollstühle, Rollatoren und andere therapeutische Gehhilfen sind dort die Ausnahme", berichtet Rico Huntjens von der Lüdenscheider Hilfsorganisation, "Kindern und Jugendlichen mit einer entsprechenden Behinderung ist es zum Beispiel nicht möglich, ohne Rollstuhl eine Schule zu besuchen."
Um sicherzugehen, dass die Rollstühle an der richtigen Stelle ankommen, identifiziert das Nathan Hall Williams Center, der lokale Partner vor Ort, bedürftige Familien, passt die Hilfsmittel individuell an und überreicht sie anschließend.
Und selbst der Container beginnt nach dem Entladen "ein zweites Leben". Der erste Container, der 2015 die ersten Rollstühle nach Kenia beförderte, wurde für 5.000 Euro vor Ort umgebaut und fungiert sei 2016 als ein lokales Therapiezentrum. Und auch für das orangefarbene Ungetüm, dass von der Hemeraner Bürgerstiftung gebraucht für 3.000 Euro erworben wurde, gibt es bereits Pläne. "Aus ihm wird voraussichtlich zum einen ein Büro und zum anderen ein Lagerraum für Wasserfilter entstehen, denn die Hardcore Help Foundation hat es sich zusätzlich zur Aufgabe gemacht, den Zugang zu sauberem Trinkwasser in Kenia durch die Bereitstellung von entsprechenden Filtern zu verbessern", erklärt Daniel Braun.
Um den Container komplett mit Rollstühlen füllen zu können, fehlen aktuell noch rund 50 Rollstühle. Deshalb wendet sich die "Wenn's im Leben brennt" nun an alle Bürger und Bürgerinnen im Märkischen Kreis, aber auch an Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen mit der Bitte, nicht mehr gebrauchte, aber noch gut erhaltene Rollstühle für das Projekt zu spenden. "Einzelne Exemplare können gerne an der Pforte der KEA abgegeben werden", so Daniel Braun. Aber natürlich sei jederzeit auch eine Abholung vor Ort möglich. Dazu sollte man sich einfach per Telefon oder E-Mail mit ihm in Verbindung setzen. Genauso willkommen ist aber natürlich auch eine finanzielle Unterstützung des Projektes. Denn allein für den Transport des Containers von Hemer nach Mombasa fallen Kosten in Höhe von rund 7.000 Euro an, die die Hemeraner Bürgerstiftung übernehmen will.

Hardcore Help
Foundation
www.hardcore-help.org
Rico Huntjens
Tel.: 0172-7397811

"Wenn's im Leben brennt"
(Hemeraner
Bürgerstiftung)
www.wib-hemer.de
Daniel Braun
Tel.: 0175-4762576
E-Mail: d.braun@wib-hemer.de.

Spendenkonto:
Wenn's im Leben brennt
IBAN: DE97 4455 1210 0000 0200 08
Verwendungszweck:
Container Kenia 2018