Heiner Meyer an der Prinzhorn-Realschule in den (Un-)Ruhestand verabschiedet

Prinzhorn-Schulleiterin Stephanie Meer-Walter überreichte Heiner Meyer die Entlassungsurkunde aus dem Schuldienst.
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Die Schar der Gratulanten war groß und „prominent“, als Heinrich Meyer, den alle nur Heiner nennen, zum letzten Mal an der Hemeraner Prinzhorn-Realschule „an den Start“ ging.

Neben ehemaligen Weggefährten und Kollegium ließen es sich auch die Mitarbeiter des Schulamtes und sogar Bürgermeister Michael Esken nicht nehmen, offiziell „Tschüss“ zu sagen. „Das ist schon ungewöhnlich, schließlich bin ich doch nur ein ,gewöhnlicher‘ Lehrer“, wundert sich Heiner Meyer auch noch einige Tage nach der Entgegennahme seiner Entlassungsurkunde über diesen „großen Bahnhof“. Das ehrt den stets bescheidenen Pädagogen, der nie in besonderem „Rampenlicht“ stehen wollte, zwar, doch objektiv betrachtet, war dieser Abschied schon gerechtfertigt, denn der Lehrer aus Leidenschaft, der stets den richtigen Draht zu den Schülern fand, prägte die Hemeraner Schullandschaft und dort insbesondere den Schulsport über Jahrzehnte.
Begonnen hatte seine insgesamt 44-jährige Berufskarriere im Jahr 1970, als er nach Beendigung seines Studiums seine Referendariatszeit in Deilinghofen antrat - damals noch an dert dortigen kombinierten Grund- und Hauptschule am Brockhauser Weg unter seinem damaligen „Mentor“ Gerd Herchenröder, der insbesondere den Deilinghofer Schülergenerationen bis heute ebenfalls ein Begriff ist. „Ich habe während meiner beruflichen Laufbahn immer unheimliches Glück gehabt und fast immer einen nahtlosen Übergang zur nächsten Anstellung geschafft“, blickt Heiner Meyer heute zurück.

Unterricht sogar während des Wehrdienstes

Und so folgte er 1972 prompt dem Ruf von Willy Bolz, damaliger Rektor an der Ihmerter Schule, und trat seine erste echte Stelle in Hemers Bergdorf an. Dort jedoch kam es 1973 zu einer unerwarteten Unterbrechung seiner Lehrerkarriere, als die Bundeswehr trotz gerade herrschenden Lehrermangels kein Erbarmen kannte und ihn zum Grundwehrdienst einzog. Aber auch dort erkannte man schnell die Qualitäten des Hemeraner Lehrers, und so wurde er kurzerhand für einige Wochenstunden zum Sportunterricht an das Gymnasium Warburg abkommandiert.
Zurück in der Felsenmeerstadt wechselte Meyer 1977 bereits an seine letzte berufliche Station, wo er an der Hans-Prinzhorn-Realschule mit seiner Fächerkombination Mathematik und Sport „mit Kusshand“ aufgenommen wurde, stolze 37 Jahre mit Verstand und noch mehr Herz die Schüler auf das harte Leben vorbereitete und auch seine Ehefrau Andrea Fennen-Meyer kennen- und liebenlernte.

Leidenschaftlicher Förderer von Schulsport und Leichtathletik

Seine besondere Leidenschaft galt bis zuletzt dem Schulsport, wo es Heiner Meyer immer wieder gelang, seine Schulteams auch überregional zu überraschenden Erfolgen zu führen. „Das galt in früheren Jahren für unsere Basketballteams, zuletzt auch mehr im Fußball“, so Heiner Meyer, der aber nicht verhehlt, dass seine ganz besondere Leidenschaft schon immer der Leichtathletik gehörte. „Ich habe schon immer auch unter den Basketballern oder Fußballern nach Talenten für die Leichtathletik geschielt, denn von der Ausdauer her waren sie vor allem für Mittelstrecken geeignet“, gibt er jetzt schmunzelnd zu. Profitiert haben von Heiner Meyers geschultem „Talentsichtungs-Auge“ aber nicht nur die Prinzhorn-Schulteams - so erreichte er einmal mit seiner Mannschaft einen für eine Realschule außergewöhnlichen Platz zwei beim NRW-Finale „Jugend trainiert für Olympia“ - sondern auch der TV Deilinghofen, dem er regelmäßig seine neuen Talente zuführte und wo er auch als Trainer dann überregional Erfolge feiern konnte. Diese von Heiner Meyer entscheidend mitinitiierte Zusammenarbeit Schule-Verein gilt bis noch heute vorbildhaft im Fußball und Leichtathletik-Verband Westfalens (FLVW). Doch beim Blick in die Zukunft bekommt Heiner Meyer gehörig Bauchweh „Leider hat sich bis heute an der Prinzhorn-Realschule im Bereich der Leichtathletik-Schulmannschaften kein Nachfolger gefunden, so dass es in den kommenden Jahren wohl keine Erfolgsmeldungen mehr geben wird“, bedauert Meyer, der zudem befürchtet, dass seinem „Heimatverein“ TV Deilinghofen so auch eine wichtige Talentquelle versiegt.

"Bleibe dem Sport noch erhalten"

Deshalb möchte der Pädagoge auch im (Un-)Ruhestand weiter dem Sport erhalten bleiben und mit seiner Erfahrung helfen, die sicher nicht geringer werdenden Herausforderungen in diesem Bereich zu meistern. „Bis 2016 bin ich im FLVW noch Vorsitzender der Kommission Schulsport, und Rainer Fiesel als Sportdezernent bei der Bezirksregierung hat mich auch ins Boot der neuen Schulsport-aktion ,Westfalen Young Stars‘ geholt“.
Bliebe am Ende noch die Frage nach den privaten Wünschen des „Neu-Pensionärs“. „Reisen zusammen mit meiner Frau und...“ - ansonsten wäre Heiner Meyer nicht Heiner Meyer - „endlich wieder auch für mich mehr Zeit finden, um regelmäßig Sport zu treiben.“

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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