Hademareplatz ist beliebter, aber nicht erlaubter „Sportplatz“ für Skater und Biker

Insbesondere die Geländer, Treppenstufen und Beeteinfassungen sind beliebte Trainingsobjekte für die jungen Skater.
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  • hochgeladen von Christoph Schulte

Besonders in Zeiten kurz vor Beginn und nach Ende der Saison im Sauerlandpark nimmt die Lautstärke auf dem Hademareplatz stets zu. Grund für dieses Phänomen sind jedoch nicht einen Parkplatz suchende Pkw-Fahrer, sondern sportbegeisterte Jugendliche.

„Durch den dann nicht mehr nutzbaren Rollgarten im Sauerlandpark sind jugendliche Skater und BMX-Biker auf der Suche nach einem Ausweichquartier für ihr sportliches Hobby“, weiß Thomas Sprenger, zuständiger Abteilungsleiter im Ordnungsamt, nur zu genau. Schließlich kann er das Geschehen zum einen aus seinem Bürofenster im Rathaus direkt „live“ mitverfolgen, zum anderen sind die „Klacks“ der umherfliegenden Skateboards selbst bei geschlossenem Fenster unüberhörbar. „Seit dem Umbau zieht es die jungen Sportler scheinbar magisch hierher auf den Hademareplatz.“
Die Folgen sind durchaus gravierend. Überall sind die Kanten der Granit-Sitzbänke bzw. der Abgrenzungen zu den Pflanzbeeten mit einer dunklen Schicht überzogen. Thomas Sprenger hat sich auch hier inzwischen schlau gemacht. „Insbesondere die Skater wachsen die Kanten regelrecht ein, damit man besser an ihren entlang rutschen kann.“ Während dieses Phänomen noch eher in die harmlose Kategorie eingeordnet werden kann, sind durch das „Bespringen“ der Gestaltungselemente mit BMX-Rädern auch schon diverse Stücke aus den Granitblöcken herausgebrochen.

Gefährdung anderer Passanten

Doch nicht nur aufgrund dieser materiellen Schäden schreiten die Streifen des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) ein, wenn sie derlei „Kunststücke“ beobachten. „Durch umherfliegende Skateboards oder zu wildes Fahren können eben andere Passanten gefährdet werden“, erläuterte Christine Schinski, „es handelt sich hier halt um eine Fußgängerzone, und da müssen sich nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer in ihrem Verhalten und ihrer Geschwindigkeit an die Fußgänger anpassen.“ Aufgrund der sich in direkter Nachbarschaft zum Hademareplatz befindlichen seniorengerechten Wohnanlage sei auch die Lärmbelastung nicht zu unterschätzen.
Gleichwohl zeigen die KOD-Mitarbeiter aber auch Verständnis für die Jugendlichen. „Nachdem die Stadt die frühere Skateanlage an der Einmündung der Urbecker Straße abgebaut hat, fehlt es den Jugendlichen außerhalb der Öffnungszeiten des Sauerlandparks einfach an geeigneten Flächen.“ Auch würden die Skater ihr Fehlverhalten fast immer sofort einsehen. „Bis auf zwei oder drei Ausnahmen, wo im Wiederholungsfall ein Verwarnungsgeld von fünf Euro fällig wurde, konnten wir es stets bei einer Ermahnung belassen,“ berichtet Dieter Biermann.

Nächtliche Roller-Raser im Park

Kein Pardon gabs hingegen in einem anderen Fall, der den KOD erst kürzlich beschäftigte. „Dabei missbrauchten in den Abendstunden zwei motorisierte Rollerfahrer die Fußwege im Friedenspark als Rennpiste“, so Doris Huckschlag. Das ist laut „Ordnungsbehördlicher Verordnung der Stadt Hemer definitiv verboten. Nach der Feststellung der Personalien wurde der Fall an den Innendienst des Ordnungsamtes weitergeleitet. Die beiden „Möchtegern-Rallyefahrer“ erwartet jetzt ein Bußgeld.
Glimpflicher ging hingegen die Begegnung mit der KOD-Streife für eine junge Reiterin aus, die seelenruhig mit zwei Pferden auf einem Spielplatz in Sundwig auf ihre Freundin wartete. „Wir haben die bei unseren Auftauchen sichtlich erschrockene junge Dame nur darauf hingewiesen, dass Tiere auf einem Spielplatz nichts zu suchen haben und sie gebeten, ihre Vierbeiner doch auf der benachbarten Wiese ,zwischenzuparken‘ “, schmunzelt Christine Schinski auch heute noch über die ungewöhnliche Begegnung.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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