„Graffiti-Tags“ sind ständiges Ärgernis im Stadtbild - Teil 2 der Serie über den Kommunalen Ordnungsdienst
Im zweiten Teil unserer kleinen Serie über den „Kommunalen Ordnungsdienst“ (KOD) der Stadt Hemer dreht sich heute alles rund um Graffiti und andere Vandalismusschäden, denen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes auf ihren Streifengängen regelmäßig begegnen.
„Es war vor circa eineinhalb Jahren, als ich zusammen mit meiner Kollegin Doris Huckschlag am frühen Abend einen Jugendlichen mit einem Rucksack im Bereich des Tiefgaragenaufganges am Hademareplatz beobachtete“, erinnert sich Ordnungsamtsmitarbeiter Dieter Biermann noch genau. Als der Jugendliche kurze Zeit später wieder in der Tiefgarage verschwand - dieses Mal ohne Rucksack - kam das der KOD-Streife dann doch merkwürdig vor und sie ging der Angelegenheit nach. Und in der Tat „zierte“ die dortige Tür ein frisches Graffiti. Das bestätigte auch der hinzugerufene Hausmeister des Rathauses. Daraufhin wurde der zur Rede gestellte Jugendliche aufgefordert, den beiden KOD-Mitarbeitern den Inhalt seines Rucksackes zu präsentieren. Zum Vorschein kamen in der Tat mehrere Farbsprühdosen und ein dicker Edding. Bei dieser Beweislage leugnete der Sprayer dann auch gar nicht, für das Graffiti verantwortlich zu sein, betonte aber, dass es sich um Kunst und nicht um Schmierereien handele.
Die KOD-Streife und die hinzugerufene Polizei sahen das aber nicht ganz so und so erhielt der auf „frisch gesprühter Tat“ gestellte „Graffitikünstler“ eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.
„Bei einer Sachbeschädigung handelt es sich um eine Straftat, für die die Polizei zuständig ist“, erklärt Abteilungsleiter Thomas Sprenger das gute Funktionieren der Ordnungspartnerschaft, „doch wenn wir auf unseren Streifen jemanden auf frischer Tat erwischen, dürfen auch wir den Verdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei festhalten und durchaus auch durchsuchen.“
Doch der geschilderte Fall ist leider nur ein glücklicher Einzelfall, der der „Spürnase“ des KOD-Mitarbeiters zu verdanken ist. „Normalerweise stellen wir nur die neuen Farbschmierereien an privaten oder öffentlichen Gebäuden fest“, so Thomas Sprenger weiter, „jemanden mal auf frischer Tat zu erwischen, ist die absolute Ausnahme.“
Deutlich größere Erfolge verzeichnen hingegen die KOD-Mitarbeiter durch das regelmäßige Patrouillieren an sogenannten Vandalismus-Brennpunkten wie Kindergärten und Schulen in den späten Nachmittags- und Abendstunden. „Da ist eine Abschreckungswirkung bei Jugendlichen, die z. B. gerne Schulhöfe oder Spielplätze als illegale Party-Locations nutzen und dabei auch schon einmal ein Lagerfeuer auf Tischtennisplatten entzünden, deutlich zu erkennen,“ so Dieter Biermann mit einem leichten Schmunzeln, „wenn die unsere Uniformen auch nur aus großer Entfernung sehen, nehmen sie blitzschnell Reißaus.“ Und wenn das ein paar Mal in kürzerer Zeit passiere, meiden die Jugendlichen zunächst einmal den betreffenden Ort. Dass das nur einen zeitlich begrenzten Etappensieg für die städtischen Ordnungshüter darstellt, wissen sie aber auch nur zu genau.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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