Graffiti-Dschungel an der Felsenmeerschule
"Selbst an einem schulfreien Tag haben die Schüler an dem Projekt weitergearbeitet", freute sich Schulleiter Berthold Potts bei der Präsentation des riesigen Graffiti-Kunstwerkes, das ab sofort die bislang triste, graue Betonwand am Sportplatz der Hemeraner LWL-Förderschule in den Blickpunkt rückt.
Insgesamt haben die Schüler der Klasse 10a rund 20 "Sprühstunden" für ihr besonderes Abschiedsgeschenk an ihre bisherige Schule - alle werden in wenigen Wochen entlassen - investiert - und das mit großem Engagement. Begonnen hat das Projekt bereits vor rund zwei Jahren, als in der Kunst AG unter der Leitung von Heike Tolksdorf die ersten tierischen Entwürfe für den "Felsenmeer-Dschungel" entstanden.
Als der Iserlohner Profi-Sprayer Stefan Dressler von dem Vorhaben erfuhr, musste er zusammen mit seinem Partner Konrad Jenkner nicht lange überlegen, um die Aktion professionell zu begleiten und zu unterstützen. "Ich hatte bereits vor einiger Zeit mit Schülern der Felsenmeerschule eine Betonmauer im Felsenmeerstadion gestaltet und war absolut begeistert vom Enthusiasmus der Kids. Da war für mich schnell klar, dass ich beim neuen Projekt wieder mit von der Partie sein würde", so der Graffiti-Künstler. Und er leitete nicht nur die Schüler ganz praktisch beim Umgang mit Sprühdose und Farbe an, sondern stiftete auch gleich noch das komplette Material. Dafür zeigte sich Schulleiter Berthold Potts jetzt auch noch mal ausgesprochen dankbar. "Ohne die Unterstützung von Stefan Dressler hätten wir das Projekt sicherlich nicht alleine stemmen können." Und auch die aktuelle Kunst-AG-Leiterin Cornelia Müller zeigte sich sehr angetan: "Es herrschte vom ersten Moment an eine tolle gegenseitige Akzeptanz, die zu einer super Zusammenarbeit führte."
Stefan Dressler achtete bei der Umsetzung darauf, dass sich diese möglichst genau an den Entwürfen der Schüler orientierte. "Das fand ich speziell in diesem Fall besonders wichtig, denn schließlich war es ja die Idee der Schüler." Und so zieren jetzt Affe, Krokodil, ein Schmetterling, ein Papagei, eine Palme und weitere bunte Dschungelbewohner die fünf großen Siebdruckplatten, denn direkt auf die Betonmauer konnte aufgrund von widrigen Feuchtigkeitsverhältnissen nicht gesprayt werden. Die Kosten für die Anschaffung der Platten und deren Anbringung sorgte übrigens der LWL als Schulträger. "Das Schöne ist, dass die Platten so einfach abgenommen werden können und später dann von einer der nächsten Schülergenerationen einfach übermalt werden können, wenn die Farben allmählich verblasst sind", blickte Cornelia Müller schon in die Zukunft, während Berthold Potts sich erst mal an der bunten Gegenwart erfreute. "Das ist ein toller, bunter Blickfang, wenn man jetzt den Sportplatz erreicht - und dafür danke ich nochmals allen Beteiligten, aber vor allen den Schülern."
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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