Ende der Ära "Fritz und Franz" - Standesbeamter Koszinski im Vorruhestand
Der Begriff „Fritz und Franz“ war und ist vielen Hemeranern und Hemeranerinnen ein echter Begriff im Bereich Standesamt. Doch die „Ära“ der beiden „F‘s“ ist ab sofort Geschichte. Während Franz Goßens noch ein paar Jahre seinen Dienst versieht, verabschiedet sich der dann 60-jährige Fritz Koszinski ab Ende April in die Freistellungsphase der Altersteilzeit.
Auch wenn Koszinski zuletzt nur noch aushilfsweise selbst als Standesbeamter tätig war, haben ihn seine Kollegen ausgerechnet am letzten Arbeitstag dort noch mal eingesetzt. Ein Abschiedsgeschenk? „Als Standesbeamter habe ich sicherlich beruflich meine schönste Zeit erlebt. Wir waren dort einfach eine gute Truppe“, erinnert sich Fritz Koszinski, der am 1. Juni 1980 als Abteilungsleiter Standesamt zur Hemeraner Verwaltung stieß, noch gerne, um dann schmunzelnd hinzuzufügen: „Und so darf ich am letzten Tag sogar noch mal im Anzug auftreten.“
Circa 3.500 Trauungen hat Hemers wohl bekanntester Standesbeamter vollzogen, darunter auch die vieler Prominenter (wie die beiden ehemaligen Bundesligakicker Martin Kree und Uli Borowka, oder der Sohn von Weitsprung-Olympiasiegerin Heide Ecker-Rosendahl).
Als im Februar 2007 dann das Standesamt mit dem Bürgerbüro zusammengelegt wurde, kamen für Fritz Koszinski weitere Aufgabenbereiche hinzu, angefangen vom Meldewesen und der Rentenberatung über die Infostelle und das Fundbüro bis zum Wahlbüro und der Friedhofsverwaltung.
Dieser ganze „Aufgaben-Gemischtwarenladen“ wartet zukünftig auf Koszinskis Nachfolger, Jörn Knipping. Das 28-jährige Eigengewächs der Stadtverwaltung Hemer ist dort 2007 als Azubi „eingestiegen“ und freut sich auf die große Herausforderung als neuer Bürgerbüroleiter mit dann 20 Mitarbeitern. Und auch Fritz Koszinski ist von seinem Nachfolger bereits angetan. „Das ist ein Guter. Mit ihm wird das schon klappen.“
"Wissenstransfer"
Seit acht Wochen herrscht im gemeinsamen Büro bereits ein reger „Wissenstransfer“, „denn ich gehörte noch zu der Generation, bei der viele wichtige Dinge nur im Kopf und nicht im Computer abgespeichert wurden“, schmunzelt der angehende (Un-)Ruheständler, der endlich mehr Zeit für seine Kinder und Enkel, für seinen Garten und vor allem das Fahrradfahren haben wird.
Wenn sich auch am gewohnten Service des Bürgerbüros so nichts ändern wird, auf eines werden die Hemeraner dann zukünftig doch verzichten müssen: „Die amüsanten Versteigerungen der nicht abgeholten Fundsachen wird es zukünftig leider nicht mehr geben“, so Fritz Koszinski zum Schluss mit etwas Wehmut,, denn auch da werden meine Nachfolger mit der Zeit gehen und die Sachen online im Internet versteigern.“ Schade eigentlich!
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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