Duloh: Granaten, Zündladungen und Patronen
Das Aus des illegalen Bike-Parks auf dem ehemaligen Truppenübungsgelände des Duloh (der STADTSPIEGEL berichtete) ist spätestens seit Dienstag beschlossene Sache. Untersuchungen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung brachten endgültig Gewissheit. Das versteckt in einem Waldstück liegende Gelände ist stark munitionsverseucht und schon das Betreten extrem gefährlich.
„Diese unscheinbare Zündladung kann Dir durchaus die ganze Hand abreißen“, macht Erich Arndt, Leiter des zurzeit im Duloh beschäftigten Teams des Kampfmittelbeseitigungsdienstes deutlich und zeigt dabei auf eine rosafarbene Masse in einer Metallhülle, die seine Mitarbeiter gerade geborgen haben. Auf einer Karte zeigt er anschließend die Munitionsfunde, die bei dieser und bereits früheren Untersuchungen auf dem Gelände des illegalen Bike-Parks und den benachbarten Flurstücken des Duloh ermittelt und geräumt wurden. Ein Teil des Geländes, auf dem Jugendliche jetzt den illegalen Bike-Park gebaut hatten, gehört dem Bund (der andere der Stadt Hemer). Allein dort wurden bei Untersuchungen Ende der 90er Jahre bereits u.a. sieben noch scharfe Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen - und das nur auf zehn Prozent der Gesamtfläche, die damals stichprobenhaft getestet wurden. „Die Gefahr, hier den Bike-Park auch weiterhin zu dulden, wäre aus Haftungsgründen einfach unverantwortlich“, machte Ordnungsamtsleiter Lars Klinner dann nach dem Ortstermin auch deutlich, „gleichzeitig ist aber auch klar, dass wir bzw. der Bund auch nicht den ganzen Duloh entmunitionieren können.“ „Das würde zig Millionen Euro kosten und brächte auch dann noch keine hundertprozentige Sicherheit“, bestätigte Experte Erich Arndt. Klar ist zurzeit lediglich, dass die Stadt Hemer jetzt entsprechende Maßnahmen ergreifen wird, um das weitere Befahren des Bike Parks unmöglich zu machen - in Abstimmung unter anderem mit dem Bundesforst und der Unteren Landschaftsbehörde MK.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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