Buchsbaum-Triebsterben im Sauerlandpark
Ein hartnäckiger Pilz hat die Buchsbaumhecken im Rosengarten des Sauerlandparks befallen. Diese werden nun kurzfristig gerodet, um das Risiko einer Ausbreitung des Befalls so gering wie möglich zu halten. Der Rosengarten muss daher umgehend bis einschließlich Montag gesperrt werden.
Das sonnige und heiße Wetter lässt Sauerlandpark-Besucher freudig strahlen. Häufige Regenschauer tun der guten Sommerlaune keinen Abbruch, sind sie doch in der Regel willkommene Abkühlungen. Das sehen die Parkgärtner allerdings seit heute anders: Selbst ihre beste und hingebungsvolle Pflege ist manchmal wirkungslos. Sie mussten nämlich feststellen, dass alle Buchsbaumhecken im Rosengarten – insgesamt circa 100 Meter – dem so genannten Buchsbaum-Triebsterben (lat. Cylindrocladium buxicola) zum Opfer fallen. „Das ist ein sehr unangenehmer, auf Buchsbaum spezialisierter Pilz“, erklärt Thomas Bielawski vom Team Grün, „erkennbar ist er an charakteristischen Blattflecken und einer dunklen Bänderung der Triebe mit Läsionen (Einschnürungen, d. Red.).“ Als Ursache für den Befall vermutet der Pflanzenexperte „die derzeit für den Pilz überaus günstige Witterungssituation von Temperaturen um 25 Grad in Kombination mit regelmäßigen Regenfällen“. Dabei können die dichten Heckenpflanzen im Inneren nicht schnell genug trocknen, der Pilz kann sich dann rasant ausbreiten.
Im schlimmsten Fall könnte der Befall auf den Fernsehgarten im Bereich der Themengärten übergreifen. „Das wäre für uns absolut tragisch“, befürchtet Park-Geschäftsführer Guido Forsting, „in dem Fernsehgarten stehen Buchsbaumpflanzen im Wert von etlichen tausend Euro. Besonders quälend ist es, weil wir nichts Wirksames dagegen unternehmen können. Eine Behandlung befallener Pflanzen ist nicht möglich.“ Schon der bereits im Rosengarten entstandene Schaden wird im unteren fünfstelligen Bereich geschätzt.
Alarmstufe Rot beim Team Grün
Es herrscht also Alarmstufe Rot beim Team Grün. Es bleibt nur eine, die härteste aller Maßnahmen. Bielawski: „Nach Rücksprache mit dem Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW in Münster werden wir schweren Herzens sämtliche Buchsbaumpflanzen aus dem Rosengarten entfernen.“ Das Ausschneiden der befallenen Stellen würde eine auf Jahre hinaus deformierte Heckenlandschaft hinterlassen und keine Sicherheit hinsichtlich der vollständigen Entfernung der Erreger bringen, so Bielawski weiter. „Es ist einfach zu riskant, dass der Wind die Sporen weiter verteilt.“ Der gesunde Bestand in den Themengärten werde vorbeugend mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Auch ein Bodenaustausch im Rosengarten ist notwendig, denn die Pilzbelastung im Erdreich sorgt für jahrelange Gefahr. Und damit Parkbesucher die Pilzsporen nicht weiter im Sauerlandpark verteilen oder gar ihre Privatgärten gefährden, haben sich die Parkverantwortlichen dazu entschieden, den Rosengarten bis zum Ende der Rodungsarbeiten – voraussichtlich bis einschließlich Montag, 28. Juli – zu sperren.
Die abgeräumten Buchsbäume werden deshalb auch nicht kompostiert, sondern in der Iserlohner Müllverbrennungsanlage entsorgt. Nach Abschluss der Maßnahmen werden die freigewordenen Flächen mit Rosen begleitenden Stauden bepflanzt. Eine Neupflanzung von Buchsbaum schließt Bielawski aus: „Die Sporen befinden sich im Erdreich und können mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht vollständig entfernt werden.“ Die Parkgäste werden über die Maßnahmen durch eine Informationstafel aufgeklärt. Wen das Thema im Detail interessiert, darf die Experten im Sauerlandpark – wie immer – natürlich jederzeit ansprechen.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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