38-jähriger Iserlohner zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt
(Text von Sylvia Mönnig) Fünf Überfälle auf eine Spielhalle und Supermärkte sollten auf das Konto eines 38-jährigen Iserlohners gehen. In dieser Woche stand der bereits umfangreich und einschlägig vorbestrafte Mann vor dem Hagener Landgericht. Letztlich wurde er lediglich wegen einer Tat verurteilt.
Kurz vor Weihnachten kam es zum ersten Überfall auf eine Spielhalle am Grüner Weg. Danach traf es Supermärkte an der Baarstraße, Friedrich-Kirchhoff-Straße und Giesestraße. Zuletzt, Ende Februar, wurde ein Mendener Lebensmittel-Discounter heimgesucht. Der Ablauf war immer gleich: Plötzlich stand ein maskierter Mann vor den Angestellten, bedrohte sie mit einer Waffe, forderte Geld und, falls vorhanden, Zigaretten.
Schnell fiel der Verdacht auf den Iserlohner und einen vermeintlichen Mittäter, der dann allerdings in einem gesonderten Verfahren freigesprochen wurde. Jetzt musste sich der 38-Jährige in Hagen vor der 9. Strafkammer verantworten. Über seinen Verteidiger Andreas Trode räumte er den Überfall auf den Mendener Supermarkt mit knapp 4.000 Euro und sechs Stangen Zigaretten als Beute ein. Er habe sich von dem Geld Drogen beschaffen wollen. Was die vier Iserlohner Taten betraf, schwieg er. Diese Vorwürfe wurden mit Blick auf die ohnehin zu erwartende Strafe eingestellt.
Dreieinhalb Jahre Haft verhängte das Gericht schließlich für den Überfall in Menden. Auch ordnete die Kammer die Unterbringung des Heroin- und Kokainsüchtigen in einer Entzugseinrichtung an. Dem Geständnis maß das Gericht eine besonders große Bedeutung zu. Bei einer geschickten Einlassung, so der Vorsitzende Richter Dieter Krause, hätten die restlichen Indizien vielleicht nicht für eine Verurteilung gereicht. Die Sucht des Iserlohners und der damit verbundene Beschaffungsdruck wirkten sich darüber hinaus ebenso strafmildernd aus wie der Umstand, dass ein Teil der Beute sichergestellt werden konnte. Seine Vorstrafen und die psychischen Folgen für seine Opfer sprachen dem entgegen in erheblichem Maße gegen den 38-Jährigen. Mit der Unterbringung im Entzug gab ihm die Kammer eine letzte Chance, den Drogen endgültig abzuschwören. Ansonsten, so Krause, seien weitere schwerwiegende Straftaten zu erwarten.
Autor:Karola Schröter aus Hemer |
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