40 Jahre danach: "Wir könnten es immer noch!"

1980 | Foto: Foto: privat
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"Ich musste mit ansehen, wie sie einen nach dem anderen auf die Mütze bekommen haben“, erinnert sich Gerald Hester. Es war 1972, als der Iserlohner das Spiel einer ganz speziellen Handball-Damenmannschaft der TuS Grüne Roden vom Rand aus beobachtete. „Da habe ich mir gedacht, da musst du was tun, die brauchen einen Trainer!“
40 Jahre ist es jetzt her, als eine Gruppe junger Mädchen dem Turnen den Rücken gekehrt hat, um sich für einen spannenden und schnellen Mannschaftssport zu entscheiden. „Gymnastik war uns zu langweilig. Wir wollten mehr“, erzählt Annette Scheike. Die Wahl war auf Handball gefallen.
Die Erfolge blieben anfangs aus. Bis sie auf Handballer Gerald Hester trafen. Das war der Beginn nicht nur einer sportlichen Karriere - es entstand eine „dicke“ und ganz besondere Freundschaft.
Bis heute treffen sich die ehemaligen Mannschaftskolleginnen einmal im Monat zum Stammtisch. „Die Jüngste von uns ist 52 und die Älteste 65 Jahre alt. Aus uns ist in der gesamten Zeit eine richtige Familie geworden. Wenn es einem von uns schlecht geht, sind wir immer für ihn da“, so Annette Scheike. Auch nach dem Ende ihrer sportlichen Karriere haben die Handballmädels ihren Stammtisch beibehalten. Einmal im Monat treffen sie sich. Dabei wird sich gerne an die „alte Zeit“ erinnert.
„Es war ein chaotischer Haufen“, schmunzelt Gerald Hester heute. Der Iserlohner nahm sich der Gruppe an und das Training begann. „Wenn wir sonntags schlecht gespielt hatten, wussten wir schon, was am Montag darauf beim Training auf uns wartete: Medizinbälle!“, stöhnt die damalige Spielführerin Inge Hersing, während bei dieser Erinnerung ein Raunen durch den Saal geht. Aber das Training war effektiv und führte schließlich zum Erfolg. Denn nur kurze Zeit später begann der Aufstieg der Damen. Es war beinahe ein Durchmarsch. Die Mädels schafften zwei Jahre später sogar den Aufstieg in die Landesliga. Manche von ihnen wurden von anderen Vereinen abgeworben, aber am Ende kamen sie alle wieder zurück.
In die Jahre gekommen sind die ehemaligen Handballerinnen alle nicht, denn sportlich aktiv sind sie immer noch. „Einige von uns machen Nordic-Walking oder Fitness, aber auch zusammen unternehmen wir viel, wie zum Beispiel Fahrradtouren, und alle zwei, drei Jahre fliegen wir gemeinsam ein paar Tage in den Urlaub“, erzählt die Gruppe.
Auf die Frage, ob sie noch einmal gemeinsam auf dem Feld um den Ball kämpfen würden, antworteten sie: „Dann müsste es schon eine Oldie-Gruppe geben. Aber so etwas gibt es ja für Damen nicht. Und so fit wie damals sind wir ja auch nicht mehr.“ Annette Scheike setzt nach: „Aber wir könnten es immer noch!“

Autor:

Karola Schröter aus Hemer

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