Stadtwerke Iserlohn: Drohne hilft bei der Ortung undichter Rohre
Wenn demnächst ein grünes Flugobjekt seine Kreise über Iserlohn zieht, dann ist das kein Grund zur Sorge: Die Stadtwerke haben in eine leistungsfähige Drohne und eine hochwertige Wärmebildkamera investiert, um Lecks in ihrem Fernwärmenetz besser aufspüren zu können.
Iserlohn. „Die Wärmebildkamera ist extrem empfindlich und registriert, wenn es im Boden Temperaturabweichungen gibt, die auf eine undichte Rohrleitung schließen lassen“ erklärt Bo-Manuel Stock von den Stadtwerken. Er ist einer der drei ausgebildeten Piloten, die die Drohne bedienen dürfen. „Wer mit Drohnen über zwei Kilogramm Gewicht arbeiten möchte, braucht einen besonderen Befähigungsnachweis“ erklärt er.
Doch damit nicht genug: Auch eine generelle Aufstiegsgenehmigung der Landesluftfahrtbehörde musste der Heimatversorger beantragen, denn die Drohne, die hier zum Einsatz kommt, wiegt stattliche 8,5 Kilogramm - und ab fünf Kilogramm ist diese Genehmigung zwingend erforderlich.
Als gewerblicher Nutzer, der keine Filme und Fotos, sondern nur Wärmebilder macht, gibt es für den Heimatversorger einige Ausnahmegenehmigungen für Dinge, die normalerweise nicht erlaubt sind: So dürfen die Stadtwerke auch private Wohngrundstücke überfliegen und sich Menschenansammlungen, Bundestraßen und Autobahnen bis zu 10 Metern nähern. „Ohne diese Genehmigungen könnten wir die Drohne gar nicht nutzen, denn unsere Leitungen verlaufen ja meistens unter Straßen und privaten Grundstücken“ erklärt Bo-Manuel Stock.
Die Bilder, die mit Hilfe der Kamera aufgenommen werden, geben die erfassten Temperaturen in unterschiedlichen Farben wieder und sind für Laien wenig aussagefähig. „Sogar Autos, die kurz vor der Aufnahme den Erfassungsbereich passiert haben, hinterlassen ihre Wärmespuren. Da braucht man schon Erfahrung, um zu erkennen, wo undichte Stellen sind“, erklärt der Drohnenpilot.
Bei hohen Außentemperaturen funktioniert diese Art der Leckageortung nicht mehr, denn dann gibt es kaum noch Unterschiede zwischen der Bodentemperatur und der Wärme, die über Lecks entweicht.
Aber auch für den Sommer hat der Heimatversorger das neue System schon fest eingeplant: „Mit Hilfe der Wärmebildkamera können wir auch defekte Photovoltaikmodule erkennen“, erklärt der Fachmann. Bei diesen entstehen dann sogenannte „Hotspots“, also besonders heiße Bereiche, die sich mit dem neuen Equipment ganz leicht aufspüren lassen.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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