Runder Tisch Trinkwasser: Umfangreiche Information erstes konkretes Resultat
Am Dienstagabend brannte im Hemeraner Rathaus noch ungewöhnlich lange Licht. Grund war die konstituierende Sitzung des Runden Tisches Trinkwasser, die erst gegen 22.30 Uhr endete. Zu Beginn wurden die Teilnehmer erst einmal vom Leiter des runden Tisches, Pfarrer Bernd Bartelheimer, offiziell begrüßt. Der Arbeitskreis, der die Herstellung von Transparenz durch Informationsaustausch, die Beantwortung aller Fragen aus der Bürgerschaft und soweit wie möglich die Erarbeitung von Lösungsvorschlägen zum Ziel hat, setzt sich wie folgt zusammen: Bürgermeister Michael Esken, Stadtwerke-Geschäftsführerin Monika Otten, technischer Leiter der Stadtwerke Dieter Gredig, Aufsichtsratsvorsitzender Heiko Lingenberg, die fünf Fraktionsvorsitzenden sowie als Bürgervertreter: Astrid Nussbaumer (Chemikerin), Kirsten Heinrich (Sozialpädagogin + Gastronomin), Klaus Hölke (Unternehmer), Rainer Nolte (Kaufmann, PRO WASSER), Sebastian Götter (Elektrotechniker) und Stefan Krätzig
Bei der ersten Sitzung ebenfalls mit dabei waren Thorsten Klein (Stadt, Protokollführung), Magdalena Knipp (Umweltmedizinerin des Gesundheitsamtes MK) sowie Marc Pützer und Rolf Rüchel (LionBST).
Nachdem die Geschäftsordnung des Runden Tisches einstimmig beschlossen worden war, stellten die beiden LionBST-Geschäftsführer kurz die neue Internetplattform www.runder-tisch-hemer.de
vor, auf der alles Wissenswerte und Neuigkeiten rund um den Runden Tisch zeitnah veröffentlicht werden soll.
Nach den notwendigen Formalitäten ging es dann inhaltlich weiter. So legten die Teilnehmer im folgenden die Themenbereiche fest, mit denen sich der Runde Tisch beschäftigen wird. Im einzelnen waren dies:
- Informationen bzw. Informationsfluss zwischen den Stadtwerken und der Bevölkerung
- Gesundheitsaspekte
- Ursachen und deren Beseitigung (Zeitrahmen)
- Rechtliche Fragen / Kosten
In der ersten Sitzung stand im folgenden eindeutig der Informationsfluss bzw. eine Erhöhung der Transparenz im Mittelpunkt. "Viele Menschen sind momentan nur mit Halbwissen unterwegs", formulierte Hans-Georg Humpert (GAH) den aktuellen (unzureichenden) Informationsstand. "Der einzig belegbare Fakt bislang ist, dass in dem Wasser der Stadtwerke etwas ist, was dort nicht hingehört", warnte auch Bürgermeister Michael Esken vor vorschnellen Schlüssen in Zusammenhang mit einer scheinbaren Häufung von Durchfallerkrankungen. Magdalena Knipp vom Gesundheitsamt MK bestätigte dies: "Im Vergleich mit den uns gemeldeten Erkrankungszahlen liegt Hemer aktuell im Vergleich mit anderen Gemeinden im Märkischen Kreis vollkommen im Rahmen und hat keine auffälligen Werte." Da es aber enorm wichtig sei, das sicherlich verlorengegangene Vertrauen wiederzugewinnen, wie es Kirsten Heinrichs formulierte, wurde dann beschlossen, dass gleich zwei Flyer/Informationsblätter erstellt werden. Einen umfangreichen, der alle bislang aus der Bevölkerung gestellten Fragen zur Trinkwasserproblematik und die entsprechenden Antworten enthält. Darin enthalten sein wird auch der komplette Fragenkatalog der FB-Initiative "Pro Wasser Hemer". Dieses Informationspaket wird voraussichtlich bereits Anfang nächster Woche an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet (Rathaus, Geschäfte in den betroffenen Gebieten, etc) ausliegen und kostenlos von jedem interessierten Hemeraner mitgenommen werden können.
Desweiteren ist ein zweiter Flyer geplant, der in allen betroffenen Stadtteilen flächendeckend an die rund 2000 Haushalte verteilt wird und nochmals in komprimierter Form spezielle Fragestellungen von Betroffenen beantwortet und Handlungshinweise gibt. Die inhaltliche Erstellung dieses Flyers werde jedoch einen etwas längeren Zeitraum beanspruchen, denn hier gelte Gründlichkeit vor Schnelligkeit, waren sich die Teilnehmer einig.
Zum Schluss der ersten Sitzung des Runden Tisches gab Dieter Gredig noch einen kurzen Überblick über den aktuellen Untersuchungsstand: "Wir hoffen, bis zum Wochenende die flächendeckende Untersuchung des Trinkwassernetzes in den betroffenen Stadtteilen abschließen zu können." Monika Otten appellierte derweil nochmals an das Verständnis der Bürger für die Überprüfungen der Hausanschlüsse und der Brauchwasseranlagen. "Wir wollen keineswegs schnüffeln, sondern durch die Netzprüfung einfach nur jede einzelne Anlage und jeden einzelnen Anschluss als mögliche Ursache ausschließen."
Die nächste Sitzung des Runden Tisches Trinkwasser wurde schließlich für Mittwoch, 6. März, um 20 Uhr terminiert.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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