Deutliche Entspannung durch Maßnahmen der Stadt und eine Aktion der Schule
Neuer Schulwegplan für die Grundschule Deilinghofen

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Direkt vor dem Eingang wendende "Eltern-Taxis" und Dutzende Autos auf dem Parkplatz vor der Grundschulturnhalle, die im Ernstfall die dort untergebrachte Feuerwehr behindert hätten. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu brenzligen Situationen rund um die Deilinghofer Schule.

Von Christoph Schulte

Hemer. Die Gefahren erkannten neben der Schulleiterin Nicole Borries auch einige Eltern und gründeten den Arbeitskreis "Sicherer Schulweg". Im Juli 2017 wandte sich dieser dann an die Stadt Hemer, um einen neuen Schulwegplan auf den Weg zu bringen. "Der bisherige stammte aus den 1970er und 80er Jahren und war natürlich komplett veraltet", so Charlotte Kees aus dem Fachdienst Verkehrsplanung und Straßenbau im Rathaus.
Dementsprechend stieß die Elterninitiative bei der Stadt auf offene Ohren. Zusammen wurde ein Fragebogen entwickelt, auf dem die Eltern anonym den Schulweg ihres Kindes skizzieren und Fragen beantworten sollten wie "Wie kommt Ihr Kind zur Schule? Mit Pkw, ÖPNV oder zu Fuß?" oder "Wo sehen Sie Gefahren und Probleme auf dem Schulweg?". Die Rücklaufquote lag bei erstaunlichen 78 Prozent! Nach der Auswertung der Fragebögen erfolgte in den vergangenen Monaten der nächste Schritt. "Zusammen mit der Kreispolizei-, Ordnungs- und Straßenaufsichtsbehörde haben wir die genannten Gefahrenstellen genau unter die Lupe genommen und versucht, diese zu entschärfen", berichtet Charlotte Kees. Im Fall der Deilinghofer Schule wurde entlang des Brockhauser Weges eine Tempo-30-Zone mit Rechts-vor-links-Regelung eingerichtet. Die beengte Straße "In den Klippen", auf der keine Bürgersteige vorhanden sind, wurde in einen verkehrsberuhigten Bereich umgewandelt. Weitere Maßnahmen wie die Aufbringung von Zebrastreifen am Kreisverkehr Europastraße und das Zurückschneiden von Hecken an unübersichtlichen Stellen machen den Schulweg zukünftig ebenfalls sicherer. "Ganz wichtig finde ich, dass die Eltern sehen können, dass sich aufgrund ihrer Anregungen wirklich etwas zum Positiven getan hat", findet Schulleiterin Nicole Borries. Das unterstreicht auch der Erfolg der aktuellen Aktion "Deilinghofen läuft", bei der von der Schule an die Eltern appelliert wurde, ihre Kinder doch den Schulweg einmal ganz oder wenigstens teilweise zu Fuß zurücklegen zu lassen. "Das wird prima angenommen und wir haben auch eine positive Resonanz von den Schülern bekommen", freut sich Deilinghofens Schulleiterin, "deshalb werden wir die Aktion zukünftig regelmäßig zweimal pro Jahr durchführen." Inzwischen hat der Eltern-Bringverkehr - früher wurde jedes fünfte Kind regelmäßig und ein Drittel aller Schüler wenigstens ab und zu mit dem Eltern-Taxi zur Schule chauffiert, deutlich abgenommen und sich die Verkehrssituation deutlich entspannt.
Dieses erfreuliche Ergebnis begeistert nicht nur die Schule, sondern auch Polizei und Stadt. "Deshalb werden wir in den kommenden Jahren nach und nach neue Schulwegpläne für alle Grundschulen - als nächstes ist die Oesetalschule an der Reihe - und möglichst auch weiterführenden Schulen erstellen", versprach Bürgermeister Michael Heilmann, "allerdings sind wir dabei immer auf die Unterstützung und die Einsicht der Eltern angewiesen, denn ohne die läuft nichts." Der neue Schulwegplan für die Deilinghofer Grundschule.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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