Meine Heizung kann mehr – mit der richtigen Einstellung

Foto: Verbraucherberatung

Eine halbe Milliarde Euro könnten Nordrhein-Westfalens Bürgerinnen und Bürger bei den Energiekosten sparen – mit der richtigen Einstellung. Weil rund 90 Prozent aller Heizungen jedoch nicht optimal eingestellt sind, geht wertvolle Energie ungenutzt zum Schornstein raus. „Meine Heizung kann mehr" lautet daher das Motto, unter dem die Verbraucherzentrale NRW und die lokale Innung "Klempnerei Sanitär- und Heizungstechnik " jetzt gemeinsam Aktionswochen einläuten. Zielsetzung: Aufzeigen, dass durch die richtige Abstimmung zwischen Heizkessel, Pumpe und Thermostatventilen ein dickes Minus beim Energieverbrauch und ein Plus im Portemonnaie winken. „Diese Maßnahme ist nur ein Beispiel, dass wir gut 30 Prozent unserer Energie sowohl im Strom- als auch im Wärmebereich einsparen können, ohne unseren Lebensstandard zu gefährden. Jede Kilowattstunde trägt nicht nur zum Gelingen der Energiewende bei. Jede gesparte Kilowattstunde ist auch bares Geld für Verbraucherinnen und Verbraucher“, begrüßte Hemers Klimaschutzbeauftragter Karl-Heinz Knobloch das Vorhaben, den Schlüssel zur optimalen Heizungseinstellung zu suchen. „Die maximale Wärme gibt's bei minimalen Kosten“, zeigte sich Energieberater Martin Wulf von der Verbraucherzentrale bei einem Ortstermin in Hemer überzeugt, vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern den Dreh zur richtigen Einstellung nahe bringen zu können. Ob störende Geräusche in Heizkörpern und Rohrleitungen oder Heizkörper, die nicht gleichmäßig warm werden – in solchen Fällen ist der hydraulische Abgleich ein Muss.
„Dabei stimmt der Heizungsfachmann Heizungspumpe, Heizleitungen und Heizkörper exakt auf den Wärmebedarf der Räume ab. Die notwendige Durchflussmenge wird für jeden Heizkörper ermittelt und an den voreinstellbaren Thermostatventilen reguliert, sodass jede Heizfläche mit der jeweils erforderlichen Warmwassermenge versorgt wird“, erklärte Ralf Löschmann, Obermeister der Innung für Klempnerei, Sanitär- und
Heizungstechnik das Verfahren mit dem komplizierten Namen.
Am Beispiel eines Einfamilienhauses in Hemer zeigte der Energieexperte der Verbraucherzentrale auf, wie sich dadurch Energie und damit Kosten sparen lassen. „Unsere Energieberaterinnen und -berater empfehlen Ratsuchenden den hydraulischen Abgleich als preisgünstige Maßnahme mit großer Wirkung. Denn dank optimierter Einstellung der Heizungsanlage werden Brennstoff- sowie Stromverbrauch reduziert – was das Energiebudget des Haushalts spürbar entlastet. Zum Beispiel können bei einem 125 Quadratmeter großen Einfamilienhaus (Baujahr 1983) bei Heizkosten von 1.450 Euro durch den hydraulischen Abgleich rund 110 Euro gespart werden. Obendrein zieht mehr Wohnkomfort ein, weil alle Heizkörper nun künftig gleichmäßig warm werden und störenden Strömungsgeräusche abgestellt sind“, so Dipl. Ing. Wulf.
Nicht zuletzt könne die Umwelt dank der Energieeinsparung ein Minus bei der Kohlendioxidbelastung verbuchen. Mit Aktionen in rund 30 Städten will die Verbraucherzentrale NRW nun zeigen, dass und wie die Heizung mehr kann.
Übrigens: Für ein Einfamilienhaus kostet ein hydraulischer Abgleich zwischen 600 und 1.200 Euro – je nachdem, wie viele Thermostatventile ersetzt werden müssen und ob auch die Heizungspumpe ausgetauscht wird.
Für alle die, die durch die Theorie neugierig geworden sind, bietet die Energieberatung der Verbraucherzentrale Iserlohn / Hemer am Dienstag 13. November um 17.30 Uhr vorraussichtlich im JUK Hemer einen Praxisvortrag an. An einem 3m x 3m großen Modell einer Heizungsanlage wird dabei live der erzielbare Effekt des hydraulischen Abgleiches vorgeführt, und somit die schon in der Theorie spannende Thematik in der Praxis untermauert. Interessierte sind zu dieser kostenlosen Veranstaltung eingeladen.
Alle, die nicht zum Vortrag kommen können, können per Wärme-Check auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW unter www.vz-nrw.de/meine-heizung kostenlos prüfen, ob und wann sich der hydraulische Abgleich für die eigene Immobilie lohnt. Hier hat die Verbraucherzentrale NRW auch alles Wichtige rund um den hydraulischen Abgleich zusammengefasst. Auch gibt es dort einen Link zu einer Handwerker-Datenbank, in der man den passenden Handwerker finden kann . „Meine Heizung kann mehr“ ist eine Kampagne der gemeinnützigen co2onlineGmbH in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW. Zur Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW geht’s unter www.vz-nrw.de/energieberatung.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.