Kleine Räuber im großen Netzwerk
Von Julia Steiner:
Seit 2007 tragen die ersten Kindertageseinrichtungen in Hemer das Gütesiegel „Familienzentrum“. Als eines der letzten Familienzentren wurde „Die Räuberbande“ qualifiziert, die in Kooperation mit der katholischen Einrichtung „Peter und Paul“ zusammenarbeitet.
„Es kam uns sehr zu Gute, dass wir nicht Vorreiter in Sachen Familienzentrum waren. Wir haben sehr von der Erfahrung der bereits bestehenden Zentren profitiert“, denkt Doris Fessen, Leiterin der Räuberbande, an die Zertifizierung im vergangenen Jahr zurück. Auch „Peter und Paul“ wurde 2011 zertifiziert. Möglich war der intensive Erfahrungsaustausch durch das sehr funktionierende Netzwerk in Hemer.
Hinter den Familienzentren steht die Idee, Familien eine verlässliche Anlaufstelle für Alltagsfragen in ihrem Stadtteil zu bieten. In Hemer haben sich alle bestehenden oder zukünftigen Familienzentren zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um ihre Ziele und gemeinsame Arbeit besser steuern und optimieren zu können.
„Dieses Netzwerk entlastet enorm“, weiß Doris Fessen, Leiterin der Räuberbande, zu schätzen. Sich Familienzentrum nennen zu dürfen, bietet für die Familien aus Hemer nicht nur enorme Vorteile, was die Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrifft. Für die Kindertageseinrichtungen bedeutet Familienzentrum auch eine große Mehrarbeit. „Bei uns helfen auch Ehrenamtliche im Familienzentrum mit“, so Fessen. „Positiv am Netzwerk ist vor allem, dass wir die Möglichkeit haben, Resourcen zu bündeln.“ Nicht nur im gemeinsamen Flyer aller Familienzentren in Hemer, auch in der Verbundeinrichtung wird Werbung für alle Kurse gemacht. „Wir ergänzen uns sehr gut“, erklärt Marianne Schumacher von „Peter und Paul“. Die beiden Verbundpartner haben einen unterschiedlichen Träger: Peter und Paul ist katholisch, die Räuberbande in städtischer Obhut. „Das ist kein Hindernis, das ist ein Vorteil. So können Eltern alle Möglichkeiten ausschöpfen.“
Auch Schumacher kann bestätigen, dass das Netzwerk positive und entlastende Arbeit leistet. „Durch gemeinsame Flyer zum Beispiel ist die Hemmschwelle, eine andere Einrichtung zu besuchen, geringer.“
Beide Leiterinnen merken, dass mehr und mehr Wünsche und Anregungen von außen kommen. Eltern-Kind-Angebote laufen besonders gut, auch Bastelkurse, Musikschule oder Erziehungsberatungen werden gerne angenommen. „Wir suchen auch nach Dingen, die wir gemeinsam machen können“, so Schumacher. Eltern werden davon profitieren und ein noch breiteres Angebot vorfinden. Die nächsten Kurse und Angebote finden interessierte Eltern im Flyer der Stadt Hemer oder im Flyer der beiden Verbundeinrichtungen.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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