Keine neue Rennstrecke in Frönsberg: Tempo 50 und besondere Markierungen
Aus einem der besonders hässlichen Entlein im Stadtgebiet ist ein echter Schwan geworden. Im übertragenen Sinn bedeutet dies, dass die Stadt Hemer die "Rumpelstrecke" Frönsberger Straße in den vergangenen Wochen und Monaten wieder ine eine Straße verwandelt hat, auf der Autofahren Spaß macht.
Rund 700.000 Euro hat die Maßnahme insgesamt gekostet, von denen die Stadt Hemer 275.000 Euro als Eigenanteil selbst getragen hat. Darin sind neben der neuen Asphaltierung auf rund 1,7 Kilometern auch eine neue Kanalisation sowie neue Parkflächen und Bushaltestellen enthalten.
So weit, so gut. Doch es gibt bereits erste Stimmen, die nun befürchten, dass sich die einstige Klapper- aufgrund des neuen Belages zukünftig in eine echte Rennstrecke verwandelt. Zu diesen Stimmen gehört auch Axel Middendorf, der seit 58 Jahren im Bereich der Wachmecke wohnt und in dieser langen Zeit schon zahlreiche, teilweise schwere Unfälle miterleben musste. "Vor allem werden in diesem Bereich gerade von auswärtigen Fahrern, vor allem Besucher und Angestellte der LWL-Klinik, die Kurven unterschätzt." Weitere ständige Gefahrenquellen sieht er in dem häufigen Wildwechsel in diesem Streckenabschnitt und durchaus auch schon mal dem einen oder anderen Patienten der Klinik, der statt des Bürgersteiges lieber mal die Fahrbahn für einen Spaziergang benutzt.
Diese möglichen Gefahren sind den Verantwortlichen im Hemeraner Rathaus nicht unbekannt. "In Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde und der Polizei haben wir daher einstimmig beschlossen, die Höchstgeschwindigkeit auch außerhalb der geschlossenen Ortschaften Frönsberg und Bredenbruch von 70 auf 50 km/h zu reduzieren", so Planungsamtsleiter Christian Schweitzer, der zudem betont, dass der ermittelte Zeitverlust durch die neue Geschwindigkeitsbegrenzung auf 600 m Länge gerade einmal 12 Sekunden betrage.
Zeitverlust beträgt nur 12 Sekunden
Eine weitere, eher psychologisch wirkende Maßnahme, ist der Verzicht auf die sonst übliche Mittellinie. "Stattdessen werden zurzeit beidseitig sogenannte seitliche Leitlinien gezogen", erläutert Straßenplaner Volker Block. Diese dürften zwar überfahren werden, verengten aber optisch die rund fünf Meter breite Fahrbahn. Außerdem bleibe einseitig (auf der Seite des Bürgersteigs) das Halten erlaubt, während in Kürze entlang des gegenüberliegenden Seitenstreifens Halteverbotsschilder aufgestellt werden.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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