Bevor Sie sich umbringen, rufen Sie uns an!

Dr. Stefan Schumacher | Foto: Foto: Telefonseelsorge

So lautet die Werbung der weltweit tätigen Krisendienste. Anlässlich des Welt-Suizid-Präventionstag , den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 10. September 2003 zum ersten ausgerufen hat, möchte die TelefonSeelsorge Hagen-Mark allen Menschen Mut machen, die sich in einer ausweglosen Situation befinden sich an sie zu wenden. Seit Juli 2010 ist die TelefonSeelsorge Hagen-Mark Präsidentschaftssitz des Weltverbandes IFOTES (International Federation of Telephone Emergency Services). Der Verband kümmert sich seit über 40 Jahren um Fragen der Qualität und Weiterverbreitung des Angebotes in allen Teilen der Welt. Darüber hinaus gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Internationalen Verband für Suizidprävention (IASP), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen weltweiten Notrufverbänden wie Lifline International, Childhelpline International und Befrienders Worldwide.
Dr. Stefan Schumacher, Leiter der TelefonSeelsorge Hagen-Mark, wurde in diesem Sommer zum Vorsitzenden des internationalen Verbandes für Krisentelefone gewählt. Der Internationale Verband mit 30 Mitgliedern in 23 Ländern vereint insgesamt über 30.000 ehrenamtlich Frauen und Männer und 600 Fachkräfte, die Krisenintervention und Suizidprävention anbieten. Vertraulichkeit, die Fähigkeit zuzuhören und ein hohes Maß an Sensibilität und Aufmerksamkeit gehören dazu, um diese anspruchsvolle und über viele Monate qualifizierte ehrenamtliche Tätigkeit auszuüben. Für Dr. Stefan Schumacher ist das weltweite Angebot von TelefonSeelsorge ein großartiges Beispiel einer sozialen Globalisierung, die das zwischenmenschliche Zusammenleben fördert, Beziehung schafft und Menschen darin unterstützt ihren Seelenfrieden wiederzufinden. „Denn es geht bei den Krisendiensten wesentlich um emotionale Stabilität, indem Menschen unterstützt werden sich zu entlasten, Orientierung zu finden, Wege aus der Krise zu entdecken, neuen Lebensmut zu schöpfen und aktiv die eigene Lebenssituation in die Hand zu nehmen“ ergänzt Schumacher. Ein Anruf bei der TelefonSeelsorge oder ein Kontakt über Mail und Chat kann der erste Schritt dazu sein.
Der Suizid ist eines der größten Gesundheitsprobleme der Welt. Weltweit nehmen sich rund 1 Million Menschen das Leben, ca. alle vierzig Sekunden nimmt sich ein Mensch das Leben. Das bedeutet, dass dabei jährlich mehr Menschen ums Leben kommen als durch alle Kriege der Welt zusammen. In Deutschland sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Unfälle im Straßenverkehr, „die Seele des Menschen hat keinen Airbag“, so Birgt Knatz, stellvertretende Leiterin der TelefonSeelsorge Hagen-Mark.. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Suizide sogar die zweithäufigste Todesursache nach Unfällen. Auch ältere Menschen sind sehr stark suizidgefährdet. Und: „von jedem Suizid sind auch immer Angehörige betroffen, die nicht selten selbst in große seelische Not geraten“.

Die Zahl der versuchten Selbsttötungen ist ungefähr 20 Mal so hoch, d.h. viele Menschen überleben einen Suizidversuch, oft mit schweren Verletzungen und nachhaltigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TelefonSeelsorge Hagen-Mark machen die Erfahrung, dass etwa jeden zweiten Tag jemand aus Hagen, dem Märkischen Kreis, dem EN-Kreis oder Schwerte anruft, der daran denkt, sich selbst zu töten. Angehörige wenden sich häufig in Mails an die TelefonSeelsorge, da sie sich schämen anzurufen und die schriftliche Art der Kommunikation noch leichter ist als die mündliche. Sie fühlen sich verantwortlich für den Suizid und suchen die Schuld bei sich.
Die Gründe für eine Selbsttötung sind so vielschichtig wie das Leben. Treffen kann es jeden Menschen, egal ob jung oder alt, arm oder reich.
Wie gut, dass dann jemand da ist: TelefonSeelsorge Hagen-Mark; Telefon 0800-1110111 oder 0800-1110222, Mail und Chat www.telefonseelsorge-hagen-mark.de

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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