Viele Ideen für Hemers Zukunft
„Es geht um Hemers Zukunft - um nicht mehr, aber auch nicht weniger,“ betonte Vorsitzender Georg Verfuß gleich zu Beginn der Zukunftswerkstatt „Wirtschaft, Handel und Tourismus“, zu der die Hemeraner Wirtschaftsinitiative (WI) in den Veranstaltungsraum der Sparkassse Märkisches Sauerland eingeladen hatte.
Rund 50 Vertreter aus Vereinen, Verbänden, Kirche, Wirtschaft und Stadt waren der Einladung gefolgt. Nach der Einleitung von Moderator Dirk Glaser ging es dann ans Eingemachte, schließlich sollten am Ende der Zukunftswerkstatt Vorschläge für konkrete Maßnahmen stehen. „Wir wollen hier wirklich zielorientiert arbeiten“, gab der Geschäftsführer der Südwestfalenagentur vor, „da ist es besser, wenn nur eine oder zwei konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, als wenn 20 Ideen entstehen, die aber wie Luftblasen zerplatzen.“
Gesagt, getan. In vier Workshops diskutierten die Teilnehmer dann Strategien und mögliche Maßnahmen, um die Felsenmeerstadt weiter voranzubringen und noch lebenswerter zu machen.
Bei der Ergebnisvorstellung machte der Workshop „Die lebendige Innenstadt“ den Auftakt. Als aktuelle Problemfelder erkannten die Teilnehmer vor allem fehlende Fachgeschäfte, einen suboptimalen Branchenmix sowie die Öffnungszeiten. Um hieran etwas zu ändern, solle zum einen die Servicequalität durch Training bzw. Patenschaften innerhalb Händlerschaft gestärkt werden. Außerdem solle den vielen Leerständen dadurch begegnet werden, dass eine Immobilien- und Standortgemeinschaft ins Leben gerufen wird. Immobilien-Eigentümer sollen mit ins Boot genommen werden, um z. B. kleinere, leerstehende Ladenlokale zusammenzulegen und so an die modernen Marktanforderungen heranzuführen sowie das Erscheinungsbild insgesamt zu verbessern.
Die Arbeitsgruppe „Tourismus, Stadtmarketing“ forderte die Einsetzung einer Spezialistengruppe (WI, Einzelhändler, Sauerlandpark), die sich mit der Neuausrichtung des Stadtmarketings befasst. „In diesem Bereich wird momentan zu wenig und wenn, dann meist aneinander vorbei kommuniziert“, verlautete aus dem Teilnehmerkreis. Außerdem wurde eine intensivere interkommunale Zusammenarbeit angemahnt. Ganz konkret ist z. B. das Aufstellen eines „Theater-Schaukastens“ auch mit kulturellen Angeboten aus den Nachbarstädten geplant.
Der Schwerpunkt im Arbeitskreis „Hemer als attraktiver Industrie- und Gewerbestandort“ lag in einer besseren Kommunikation der Standortvorteile. Dazu ist u.a. die Einrichtung einer Internet-Plattform geplant. Um die Akzeptanz der verschiedenen Industriebetriebe in der Bevölkerung weiter zu erhöhen, wurde die Durchführung einer „Nacht der Industriekultur“ vorgeschlagen (nach dem Vorbild der erfolgreichen „Extraschicht“ im Ruhrgebiet). Verschiedene Betriebe sollen dabei zum einen als ungewöhnliche Kulisse für Kulturevents dienen, gleichzeitig aber auch sonst nicht mögliche Einblicke in die Produktionsabläufe bieten.
Ebenfalls ganz konkret in Angriff genommen werden soll bereits in Kürze ein Gespräch zwischen Wirtschaftsinitiative und Politik. „Es kann nicht sein, dass Industrie und Gewerbe durch eine weitere Erhöhung von Steuern und Abgaben noch weiter belastet werden“, betonte Georg Verfuß. Vielmehr wolle die Wirtschaftsinitiative Einsparmöglichkeiten aufzeigen, die sich durch eine verstärkte interkommunale Zusammenarbeit ergeben könnten.
„Last but not least“ blieb noch der Workshop „Hemer in der Region“. Hier wurde ganz konkret die Vernetzung der Tropfsteinhöhlen in der Region (Warstein, Hemer, Iserlohn, Rüthen, Balve) zur weiteren Ankurbelung des Tourismus vorgeschlagen.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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