Über die Zukunft des Ortsteils Ihmert entscheiden
Damit hatte kaum jemand gerechnet. Bürgermeister Michael Esken hatte die Ihmerter Bürger in die Gemeindehalle eingeladen, um gemeinsam über die Zukunft des Ortsteils zu entscheiden. 120 Interessierte waren gekommen. Esken: „Das ist schon mal ein großer Erfolg. Darauf lässt sich aufbauen.“
Stadtplaner Frank Boberg, Architektenbüro Pesch und Partner, zeigte die demografische Entwicklung des Ortes auf. Die Einwohnerzahl sei zurückgegangen, und lag der Schwerpunkt 2009 der Einwohner noch zwischen 40 und 50 Jahren, werde er im Jahr 2030 bei den 60- bis 80-Jährigen liegen. „Wir brauchen das soziale Miteinander, und der Dorfzusammenhalt ist ein wichtiger Punkt - auch für die Qualität.“
Nach der Einführung wurden die Themen des Abends vorgestellt, die dann in den vier Gruppen behandelt werden sollten. Ein nicht ganz einfaches Vorhaben, denn bei der großen Zahl an Menschen war ein konzentriertes Arbeiten kaum möglich. „Wir werden das gemeinsam Erarbeitete sammeln und dann noch einmal einen solchen Abend neu organisieren. Entsprechende Fachleute werden vor Ort sein werden, um Konkretes umgehend beantworten zu können“, versprach Bürgermeister Michael Esken. Trotzdem gab es eindeutige Ergebnisse der Gruppen.
Umfrage im Ortsteil zum Thema Breitband
In der Gruppe „Wirtschaft“ ging es um Nahversorgung, Verkehr und Breitband. Zwar ist eine Nahversorgung durch den neuen Dorfladen in der Ortsmitte gegeben, aber einen Discounter wünschen sich die Bürger und eine mobile Versorgung. Esken: „Sie haben jetzt wieder ein Geschäft. Nutzen sie es auch, denn nur so hat es auch Bestand. Ebeneso eine Apothekenversorgung in irgend einer Form schlugen die Ihmerter vor. Ein Dorftaxi, so die Idee einer Teilnehmerin, könne ehrenamtlich (Kosten nur für Benzin) die Menschen im Dorf zum Arzt fahren oder zu anderen Aktivitäten. AvB-Brache war Thema der Gruppe sowie die Ampellanlage. Die Forderung eines Kreisverkehrs wurde außerdem laut oder eine nächtliche Abschaltung der Ampel. Eine gute Breitbandversorgung wurde gewünscht. Hierzu werde demnächst eine Umfrage in Ihmert gestartet.
In der Gruppe „Dorfleben“ wurden das Zusammenleben, die Vereine und das Ortsbild behandelt. Aufgrund der Entfernung zur Felsenmeerstadt kann sich die Gruppe einen Orstversteher vorstellen - als verlängerten Arm.
Jugendlichen mehr Verantwortung innerhalb der Vereine zu übertragen, könnte für mehr Interesse und somit für mehr Nachwuchs in den Vereinen sorgen, hieß es. Die Dorfmitte solle umgestaltetet werden, um sie ansprechender zu machen, und über eine Art Gemeinschaftshaus wurde laut nachgedacht, dass für alle da sein soll - auch für die Ihmerter, die eben nicht einem Verein angehören. „Es gibt kein Leben im Dorf“, so die Begründung.
Katastrophaler Zustand der Straßen sorgt für Unmut
Auch die Gruppe „Wohnen“ hatte einige Ergebnisse geliefert. Hier war man sich einig geworden, dass es mehr Bauland geben müsse, um junge Familien in den Ort zu holen. Auch müsse es eine Beratung zum Thema Umbau und Anbau geben - in ähnlicher Form wie die Enegerieberatung. Denn manche möchten ihren Wohnraum vergößern, ihr Hinterland bebauen, manche ihre Wohnsituation durch eine Verkleinerung verändern - vielleicht, um eine Art Senioren-WG zu erschaffen? Seniorengerechtes wohnen, ein Altenwohnheim gehörten zur erarbeiteten Liste.
Um mehr für den Tourismus zu tun, forderte die Gruppe „Freizeit“ mehr Attraktivität, wie eine Grillhütte, eine Fahrradanlage, eine Sporthalle, die auf einen aktuellen Stand gebracht werden müsse für Fitnessangebote und, um den Handball im Ort wieder interessanter zu machen. Das Thema Winterdienst wurde angesprochen, und in allen Gruppen sorgten die zum Teil katastrophalen Zustände der Straßen für Unmut.
Bürgermeister Michael Esken versprach, sich der Problematik anzunehmen.
Autor:Karola Schröter aus Hemer |
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