FDP Hemer
Stadtförster bei FDP-Fraktion

Bei der letzten (digitalen) Sitzung der FDP-Faktion vor der Sommerpause konnte Andrea Lipproß mit Dirk Basse den Stadtförster von Hemer begrüßen. Er informierte die Ratsmitglieder und sachkundigen Bürger und -innen über den aktuellen Zustand des städtischen Waldes und aktuelle Trends der Forstwirtschaft.
Dirk Basse ist als Förster für die 1035 ha Stadtwald in Hemer, Menden und Balve verantwortlich. Rund 280 ha gehören der Stadt Hemer und nochmal 127 ha den Stadtwerken, davon waren bis 2017 rund 25% Fichtenbestand. „Heute ist Hemer aber nahezu fichtenfrei“ stellte Dirk Basse bereits zu Beginn dar. Bereits 2007 hat die Stadt Hemer rund 50 % ihres Waldes durch Kyrill verloren. 2018 begann dann das Waldsterben 2.0. Zuerst „schlug Friederike“ zu und seitdem (aufgrund der anhaltenden Trockenheit) der Borkenkäfer. Das massenhafte Auftreten des Borkenkäfers - aus einem Weibchen bilden sich in einem Jahr bis zu einer Million neuer Käfer - lässt sich weder durch natürliche Feinde wie Spechte oder den Ameisenbuntkäfer eindämmen, noch gibt es derzeit chemische Mittel, die ausschließlich den Borkenkäfer abtöten.
Derzeit ist es aufgrund der Schäden und der Masse an toten Fichten kaum möglich, als Waldbauer Geld zu verdienen. Deshalb soll noch in diesem Jahr das Förderprogramm zur Aufarbeitung des Holzes gemäß der Förderung von Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen extremer Wetterereignisse des Landes NRW genutzt werden. Hier wies Dirk Basse auf die Komplexität der Anträge hin und dass die Fristen für die Antragsstellung aus seiner Sicht teilweise zu kurzfristig seien.
Die Aufforstungsarbeiten sind aber bereits in vollem Gang. Dabei setzt er insbesondere auf heimische Baumarten wie Elsbeere, Speierling, Traubeneiche oder Vogelkirsche, die Trockenheit gewohnt sind. Rund 10 % sollen mit tropischen Arten wie der Douglasie oder Marone aufgeforstet werden. So sollen in Zukunft resistente Mischwälder anstelle von Monokulturen treten, denn auch in reinen Douglasienkulturen gibt es bereits Schäden durch Pilzbefall. 
Als Wunsch an die Politik, aber auch an die Bürger, formulierte Dirk Basse, dass „die Menschen in Zukunft auch den allgemeinen Nutzen des Waldes als Wert anerkennen und nicht nur fragen, was bring das Holz an Geld in die Kasse - denn der Wald ist mehr als nur ein Holzlieferant!

Autor:

Peter Brand (FDP) aus Hemer

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