Sechszügigkeit kein Thema mehr

Berater Peter Steiner hattte teilweise einen schweren Stand.
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Die Hemeraner Schulentwicklungsplanung für die kommenden Jahre geht in die entscheidende Phase. Dementsprechend gut besucht war die Informationsveranstaltung am Mittwochabend, zu der Schulleitungen, Schulpflegschaften, Schülervertretungen aller weiterführenden Schulen sowie die Politik eingeladen waren. Im Rahmen der Entscheidungsfindung zur Umsetzbarkeit des Schulentwicklungskonzeptes hatte der Rat am 6. Juni beschlossen, einen externen Berater mit der Überprüfung zu beauftragen. Die Wahl fiel dabei auf das Bochumer Büro Komplan, für das Gutachter Peter Steiner die Machbarkeitsstudie vorstellte.
Dieser ging zunächst auf den Punkt der anlassbezogenen Schulentwicklungsplanung ein, den die Bezirksregierung als unabdingbare Voraussetzung zur Genehmigung des Hemeraner Konzeptes gefordert hatte. Das Bochumer Büro kommt bei seinen Berechnungen zu dem Schluss, dass es in der Felsenmeerstadt bis 2021 einen Rückgang um bis zu 100 Schüler geben wird, was gleichbedeutend mit dem Verlust von mindestens zwei Zügen (auf die gesamte Hemeraner Schullandschaft bezogen) bedeutet. Damit gebe es keinerlei Grundlage für eine im Schulkonzept von CDU, FDP und UWG angeregte Sechszügigkeit der Gesamtschule.
Das bewertet auch die Bezirksregierung so, die in einem Gespräch mit der Stadt die anlassbezogene Schulentwicklungsplanung so akzeptierte.
Peter Steiner nochmals zu diesem Thema: „Sollte die Gesamtschule weiter vierzügig geführt werden, werden alle Klassen auch mittelfristig mit 30 Schülern besetzt sein.“ Bei einer Erweiterung auf fünf Züge könnten die Klassen irgendwann kleiner werden. Gleichzeitig betonte er aber, dass alle angemeldeten Hemeraner Schüler bis zur Zahl 150 (5x30) aufgenommen werden müssen.
Im zweiten Teil seiner Ausführungen ging Steiner dann auf
das von ihm erstellte Raumkonzept ein.
Auch bei einer fünfzügig geführten Gesamtschule hält der Experte den Standorttausch von Realschule und Märkischer Schule nicht nur für sinnvoll, sondern für unbedingt notwendig. Für das aktuelle Schuljahr 2012/2013 hat er an der Gesamtschule noch keinen eklatanten Raummangel erkannt, während die Hauptschule am jetzigen Standort einen Fehlbedarf von vier Räumen aufweise. Peter Steiner: „Sie ist aktuell sicherlich ärmer dran als nach einem Umzug.“ Für eine fünfzügig geführte Gesamtschule (mit dann dreizügiger Sekundarstufe II) prognostiziert das Büro Komplan im Jahr 2020/2021 einen Fehlbedarf von sechs bis acht Räumen.
Einer von SPD und GAH in die Diskussion gebrachte Einrichtung einer Sekundarschule am Standort Urbecker Straße stand Peter Steiner kritisch gegenüber: „Dann müsste dort zusätzlich für den geregelten Ganztag eine Mensa errichtet und auch mindestens drei weitere Unterrichtsräume eingerichtet werden.“ Auch Bürgermeister Michael Esken sah für diesen Fall „Mehrkosten in Millionenhöhe“ auf die Stadt zukommen. Womit man beim „Damoklesschwert Finanzierung“ angekommen war. Denn die Verwaltung veranschlagt auch bei dem ursprünglichen Konzept von CDU, FDP und UWG für den Standorttausch inklusive Renovierungen 600.000 Euro, für den Bau von vier Klassenäumen zwei Millionen Euro sowie 500.000 für die Einrichtung der Räume - ganz abgesehen von den Investitionen für den geregelten Ganztag (also der Mensa am Schulzentrum Parkstraße), die sowieso gemacht werden müssen und nochmals 1,2 Millionen verschlingen. „Die Politik muss jetzt Prioritäten setzen“, so Hemers Bürgermeister abschließend, „denn eine Kommune im Haushaltssicherungskonzept muss die Ausgaben in anderen Bereichen ja wieder einsparen.“

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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