Schulstruktur in Hemer - Stellungnahme der Realschule Hemer

Zum Schulkonzept von CDU, FDP und UWG nehmen im Folgenden auch Schulleitung und Kollegium der Prinzhorn-Realschule Stellung:

„Die Hans-Prinzhorn-Realschule stellt sich den Herausforderungen und Bedürfnissen der sich wandelnden Schulstruktur in Hemer. Sie steht – ein stimmiges Raumkonzept vorausgesetzt – hinter dem vorgestellten Schulkonzept und hofft, zusammen mit der Verwaltung der Stadt Hemer den neuen Standort so gestalten zu können, dass er den Ansprüchen einer leistungsfähigen und –willigen Realschule genügt. Die Realschule ist im mehrgliedrigen Schulsystem Nordrhein-Westfalens die Schulform, die sowohl auf eine Berufstätigkeit als auch auf ein mögliches Studium vorbereitet. Die Hans-Prinzhorn-Realschule macht ebenso ruhig wie erfolgreich ihre Arbeit und ist in Hemer seit Jahrzehnten eine tragende Säule der Schullandschaft. Sie bietet den Schülern ein anspruchsvolles Bildungsprogramm, auf das eine Stadt wie Hemer nicht verzichten sollte, ja nicht verzichten kann. Als stabile und leistungsfähige Schulform trägt die Hans-Prinzhorn-Realschule dem Anspruch individueller Förderung, lebenslangen Lernens, der Notwendigkeit zur Verstärkung der Teamfähigkeit bis hin zu den Auswirkungen der Globalisierung Rechnung. Sie bietet ihren Schülern vielfältige Anschlussmöglichkeiten nach Klasse 10: Der sogenannte ,Realschulabschluss‘ ist eine gute und gesellschaftlich akzeptierte Grundlage für eine folgende berufliche, aber auch weitere schulische Ausbildung, um Abschlüsse wie das Abitur oder die Fachhochschulreife zu erreichen. Hier werden ,Begabungsreserven‘ aufgefangen und weiterentwickelt. Ein Indiz für die erfolgreiche Arbeit der Realschule ist die Zahl der Abschlüsse am Ende der 10. Mit dem Abschlusszeugnis 2011 erhielten 46 % unserer Schüler die Fachoberschulreife mit der Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe. Darüber hinaus ist die Realschule wie keine andere Schulform mit den Bildungsgängen des Berufskollegs verbunden, die zu einer Studienberechtigung führen. Fast 60% der Schüler in diesen Bildungsgängen kommen aus der Realschule. Von den Schulen erhalten wir regelmäßig die Rückmeldung, dass unsere Schüler dort gut mitarbeiten können und gute Ergebnisse erzielen. Eine Besonderheit der Realschule stellt der Wahlpflichtbereich ab Klasse 7 dar. Das Angebot unterschiedlicher Schwerpunktfächer fordert die begabungsgerechte Entwicklung der Schüler. Neben der Möglichkeit, Französisch zu wählen, hat die Realschule einen Zweig mit verstärktem mathematisch-naturwissenschaftlichen und informationstechnologisch-technischen Profil. Die Schüler erhalten im Schwerpunktfach des von ihnen belegten Wahlpflichtfaches (Französisch, Informatik, Technik, Biologie/Chemie) eine vertiefte Ausbildung und verfügen somit über gute Voraussetzungen, dieses Fach z.B. in der gymnasialen Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule oder auch am Beruflichen Gymnasium erfolgreich fortzuführen.
Die Berufswahl ist ein komplexer und über mehrere Jahre laufender Prozess, der aus mehreren Schritten besteht und von vielen Partnern begleitet wird. Ziel unserer qualifizierten wie systematischen Berufsorientierung ist, dass die Schüler im Verlauf ihrer Schullaufbahn differenzierte Kenntnisse von Berufsbildern und der Arbeitswelt erwerben und ihre eigenen Kompetenzen, Neigungen und Stärken entdecken und realistisch einschätzen können. Gemeinsames Lernen von Menschen mit und ohne Behinderungen, das die gegenseitige Rücksichtnahme und Anerkennung fördert, ist für die Realschule nicht nur ein Schlagwort, sondern wird von uns auch gelebt. Kooperative Lernformen, die Unterstützung selbstständigen Lernens und das Methodenlernen sind dabei besondere Bausteine unseres Schulprogramms.
Wir freuen uns, dass die Bestrebungen in Hemer dahin gehen, auf dieses Bildungsangebot nicht zu verzichten und den Eltern eine echte Alternative zur Gesamtschule zu erhalten. Die Sekundarschule als ,Gesamtschule light‘ ist da keine Alternative!“