Sauerlandpark: Kernbohrungen sollen für Klarheit sorgen

Foto: Stadt Hemer

Die umfangreichen Messungen in den ehemaligen Kasernengebäuden am Nelkenweg sind abgeschlossen. Mitte Oktober waren bei vorausgegangenen Raumluftuntersuchungen leicht erhöhte Naphthalinwerte in dem sogenannten Block 15 festgestellt worden. Jetzt ist klar: „In allen anderen Gebäuden sind Naphthalin-Ausdünstungen so gut wie nicht wahrnehmbar“, erklärt Andrea Wolf, Betriebsleiterin des Zentralen Immobilienmanagements (ZIM), „einzig im Gebäude 15 müssen wir nun den Indikator herausfinden.“ Jetzt sollen Kernbohrungen Aufschluss darüber geben, wo genau die Ursache liegt.
Weniger als ein Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurden in den Gebäuden mit den Nummern 14 (Ballettschule am Sauerlandpark und Sicherheitsdienst Ehlen), 1 (Seniorenbeirat und Sozialverband VdK), 18 (Musikclub Jüberger und DRK Ortsverein), 27 (leerstehend am Dahlienweg 1-3) und im Ticketshop des Sauerlandparks festgestellt. „Diese Ergebnisse liegen deutlich unter dem ersten Richtwert“, so Andrea Wolf, „diese Räume können absolut ohne Bedenken genutzt werden.“
Gleiches gelte für das Gebäude 15, Heimat der Sauerlandpark-Geschäftsstelle, der Volkshochschule, der Lebenshilfe, dem Stadtarchiv, und des Amtes für Bildung, Kultur und Sport der Stadt Hemer: „Vom Hygiene-Institut Gelsenkirchen wurde uns seitens Toxikologen mitgeteilt, dass selbst wenn Menschen dort ihr ganzes Leben arbeiten müssten, ein Krebsrisiko ausgeschlossen sei.“ Die Belastungen in den meisten Räumen liegen deutlich unter dem Richtwert I von zwei Mikrogramm pro Kubikmeter, zwei Räume mit bis zu 17 Mirkogramm im Grenzbereich. Nur ein Raum überschreitet mit bis zu 35 Mikrogramm den Richtwert II. „Dabei ist aber auch zu berücksichtigen, dass Messungenauigkeiten auftreten“, erläutert Andrea Wolf. Die Werte schwanken, gehen rauf und runter. Zwei voneinander unabhängige Messungen haben zu verschiedenen Ergebnissen geführt.
Weil eben in einem Raum eine höhere Belastung festgestellt wurde, wird die Stadt Hemer in diesem Gebäude vorbeugend nach der Ursache forschen lassen. „Für alle Gutachter ist der ,aktive’ Block 15 ein Phänomen.“ Warum dünstet Naphthalin aus? Vermutet wurde vor einigen Wochen, dass die Begründung bei Eingriffen in die Bausubstanz zu finden wäre. Dem ist faktisch nicht so, denn dieses ist in dem etwas höher belasteten Raum nicht geschehen.
„Deshalb werden wir jetzt in Gebäude 15 vier Bohrkerne aus Böden und Wänden ziehen“, gibt Wolf Einblicke in die weitere Vorgehensweise. Eine weitere Probe soll auf diese Art im Parallelgebäude 14 entnommen werden. Wolf: „Weil die Raumluft der Ballettschule und des Sicherheitsdienstes nicht wahrnehmbar belastet ist, wollen wir den Bodenaufbau vergleichen.“ Penibel genau sollen diese untersucht werden, weshalb vor dem Jahreswechsel mit Ergebnissen definitiv nicht mehr zu rechnen ist. Eher Mitte Januar. Dann soll sich eine Expertenrunde versammeln, die Ergebnisse beraten und das weitere Vorgehen festlegen.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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