Hemeraner Standort der Brabeckschule akut gefährdet
Notwendige Investitionen von 3 bis 4 Millionen Euro / Sondersitzung des Schulausschusses
Befindet sich die Verwaltung im Dornröschenschlaf? Das zumindest vermutet die Hemeraner CDU beim Thema "Brabeckschule". Die Zukunft der bis 2015 unter dem Namen "Pestalozzischule" besser bekannten "Förderschule für Lernen" treibt Hemers Christdemokraten zurzeit mächtig um. "Wir haben erst viel zu spät durch einen mündlichen Bericht im nichtöffentlichen Teil der letzten Schulausschuss-Sitzung von der aktuellen Lage erfahren", kritisiert Dr. Michael Rübsam als Schulpolitischer Sprecher.
"Für uns ist es wichtig, dass der Schulstandort Brabeckschule auch zukünftig in Hemer erhalten bleibt", betont Martin Gropengießer, wohlwissend, dass es dafür inzwischen bereits zu spät sein könnte.
Von Christoph Schulte
Hemer. "Schon direkt nach Ende der Sommerferien wird der Kreis über die Zukunft der Brabeckschule entscheiden, da wird die Zeit knapp." Aus Sicht des CDU-Vorsitzenden trägt die Hemeraner Verwaltung eine gehörige Mitschuld an dem Dilemma und dem Zeitdruck.
"Es laufen ja bereits seit Ende 2016 Gespräche zwischen der Stadt und dem Märkischen Kreis bezüglich einer möglichen Übernahme der Trägerschaft für die Förderschule durch den Kreis. Doch erst im letzten Schulausschuss wurde die Politik darüber informiert, und das auch nur mündlich im nichtöffentlichen Teil und mit mehr offenen Fragen als Antworten." Dr. Michael Rübsam ergänzt deutlich verstimmt: "Wir haben in das Dunkle eines Abgrundes geblickt." Es könne doch nicht sein, dass die Hemeraner Politik noch wenige Wochen vor der Entscheidung des Märkischen Kreises weder über die Sache beraten, geschweige denn eine entscheidungsreife Vorlage gesehen habe.
Das soll jetzt kurzfristig auf Antrag der CDU nachgeholt werden. "Wir werden am 7. August eine öffentliche Sondersitzung des Schulausschusses einberufen", gab Bürgermeister Michael Heilmann am Donnerstag bekannt. Ob das nicht zu spät kommt, bleibt abzuwarten, denn falls der Märkische Kreis, wie avisiert, die Trägerschaft für die Förderschule übernehmen sollte, ist die Zukunft des Standortes Hemer mehr als gefährdet. Denn die marode Bausubstanz und die Raumaufteilung der Pestalozzischule entsprechen in vielen Bereichen nicht mehr dem aktuellen Standard. Die Rede ist von einem notwendigen Investitionsvolumen von mindestens drei bis vier Millionen Euro. Aber auch die Schließung und der Abriss des Gebäudes würden eine Sonderabschreibung und erhebliche Belastung des städtischen Haushaltes bedeuten.
Deshalb kündigte Bürgermeister Michael Heilmann für die Sondersitzung auch eine Beschlussvorlage an, die sich für den Erhalt des Standortes ausspreche. Nur gegen den Vorwurf, die Sache "verschlafen" zu haben, verwehrte sich Hemers Bürgermeister. "Die Wirtschaftlichkeitsberechnung ist ja gerade erst fertig geworden."
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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