Heiß diskutierte Schulentwicklung im Fokus des Rates

Foto: Foto: Stadt Iserlohn

Wie nicht anders zu erwarten war, stand die Zukunft der Iserlohner Schullandschaft im Fokus der gestrigen Ratssitzung. Dabei prallten zunächst einmal bei dem von Seiten der CDU und der Freien Wähler beantragten Ratsbürgerentscheid die Meinungen aufeinander. Dieser sei gerade für die Frage nach einer 2. Gesamtschule prädestiniert, eröffnete Michael Schmitt die fast zweistündige Diskussion, zum einen, weil das Thema von eklatanter gesamtstädtischer Bedeutung sei und zum anderen, weil sich die Politik nicht auf eine gemeinsame Linie einigen könne. „Wer sicher ist, gute Argumente für diesen Schulneubau zu haben, braucht einen Ratsbürgersentscheid nicht zu fürchten“, so der Christdemokrat. Der Gegenwind aus dem Lager der „Gesamtschul-Allianz“ ließ nicht lange auf sich warten. „Wir kommen bereits dem langjährigen Wunsch der Bürger nach“, so Elke Olbrich-Tripp (Grüne). Wenn man es bei der CDU ernst mit einem Bürgerentscheid meine, solle man ihn doch beim Thema Parkhalle durchführen lassen. Da seien schließlich wirklich alle Iserlohner betroffen.
Auch Oliver Ruhnert (Die Linke) („Sie wollen doch nur ein Horrorszenario spinnen.“)und Mike Janke (SPD) („Durch einen derartigen Bürgerentscheid sollen nur Ängste geschürt und die unterschiedlichen Interessen gegenein-ander ausgespielt werden.“) griffen CDU und Freie Wähler scharf an. Alexandra Schroven (FDP) sah das Ganze aus der Sicht der Betroffenen. „Die Einzigen, die über die neue Schule entscheiden, sind die Eltern.“
Helmut Prange, der mit seinen Freien Wählern den CDU-Antrag unterstützte, sprach sich nicht gegen die Gesamtschule an sich, sondern gegen Hennen als ungeeigneten Standort aus und verwies auf die Finanzsituation der Stadt: „Wir können uns die Schule in Iserlohn schlichtweg nicht leisten.“
Am Ende wurde der Antrag auf die Durchführung eines Ratsbürgerentscheids schließlich mit den Stimmen der „Allianz“ aus SPD, Grünen, FDP und Linken abgeschmettert.
Nach weiterem verbalen Schlagabtausch setzten sich die Befürworter einer 2. Gesamtschule auch bei der grundsätzlichen Iserlohner Schulentwicklungsplanung mit ihren Vorstellungen durch. Die wichtigsten Punkte:
1.) Errichtung einer vierzügigen Gesamtschule in Hennen am jetzigen Standort der Hauptschule.
2.)Zusammenführung der Städtiuschen Gesamtschule Iserlohn am Standort Nussberg.
3.)Ab dem Jahr der Errichtung der zweiten Iserlohner Gesamtschule (2013) wird die Städtische Gesamtschule Iserlohn in der Sekundarstufe 1 nur noch vierzügig geführt.
4.)Die Oberstufe der Gesamtschule am Nussberg wird auf sechs Züge erweitert.
5.) Die Hauptschule Hennen wird aufgelöst. Sie nimmt ab dem Schuljahr 2012/2013 in den Jahrgängen fünf bis zehn keine Schüler mehr auf.
6.) Der Grundschulverbund Nussberg/Gerlingsen wird in Gerlingsen zusammengeführt.
7.) Die Gemeinschaftsgrundschule „Albert-Schweitzer“ Letmathe wird zum Ablauf des Schuljahres 2014/2015 aufgelöst.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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