Großer Aufwand für weitere Übermittag-Betreuungsgruppe der Wulfertschule
Die Übermittagsbetreuung an der Wulfertschule platzt aus allen Nähten - und sorgte in den vergangenen Monaten für einiges Kopfzerbrechen in der Stadtverwaltung.
„Als uns der Hilferuf aus der Wulfertschule mit der Bitte, eine weitere 13+-Betreuungsgruppe (d.h. eine Betreuung bis 15 Uhr) einzurichten, erreichte, begann für uns eine schwierige Standortsuche“, so Schulamtsleiter Heinz Kißmer. An der Wulfertschule selbst ist kein weiterer Platz vorhanden, da der extra für die Übermittagsbetreuung errichtete Pavillon seit Jahren komplett belegt ist und eine Betreuung in den „normalen“ Klassenräumen nicht infrage kommt.
Nachdem auch die Idee, am Woeste-Gymnasium nicht benötigte Räume zu nutzen, verworfen werden musste, ging der Blick von Schulamt und Zentralem Immobilien-Management in Richtung ehemaliges JuZ 205 in direkter Nachbarschaft zur Stadtbücherei. In dem Gebäude war zwischenzeitlich das Sozialkaufhaus untergebracht, seit längerer Zeit steht es inzwischen aber nahezu leer. „Der Standort wäre sicherlich nahezu ideal gewesen“, resümiert Heinz Kißmer, „die Kinder hätten quasi nur die Steinert überqueren müssen und wären anschließend durch den kleinen Park direkt dorthin gelangt. Auch ausreichend Platz wäre dort vorhanden gewesen, das Gebäude wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt worden und der Renovierungsaufwand schien auf den ersten Blick durchaus auch überschaubar.“
Eigentlich genug Gründe, die Standortsuche schnell beenden zu können. Doch wie heißt es so schön in einem Sprichwort: „Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert“ - und so tauchten dann doch noch zwei gewichtige Gründe auf, die das ehemalige JUZ 205 als Wulfert-Dependance ungeeignet werden ließen. „Zunächst einmal wurde bei einer genaueren Untersuchung der Bausubstanz durch ZIM schnell deutlich, dass der Renovierungsbedarf in dem älteren Gebäude doch deutlich höher gewesen wäre als zunächst angenommen“, erklärt Hemers Beigeordneter und Kämmerer Guido Forsting, „mindestens 25.000 Euro hätten wir hier insbesondere im Bereich Elektro und Brandschutz investieren müssen.“
Sind die Stunden des früheren JUZ 205 gezählt?
Mindestens ebenso gewichtig erscheint aber der zweite Grund. „Es gibt zurzeit Gedankenspiele in der Verwaltung, diesen Bereich städtebaulich zu überplanen.“ Die genauen Pläne eines potenziellen Investors sollen der Kommunalpolitik bereits in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses für Stadtplanung und Verkehr präsentiert werden.
An der Investition in der ungefähren Höhe von rund 25.000 Euro kommt der Kämmerer ab auch bei der schließlich doch noch gefundenen Lösung nicht vorbei. „Wir werden die zusätzliche Betreuungsgruppe nun ebenfalls in JuK am Park unterbringen“, erläutert Guido Forsting weiter, „dort hat ja bereits im vergangenen Schuljahr eine Gruppe der Wulfertschule Unterschlupf gefunden. Doch wird diese erste Gruppe unproblematisch im Erdgeschoss betreut, soll die zukünftige Gruppe ins Obergeschoss einziehen. Und genau da liegt der Haken. „Bei einer solchen Anzahl von Kindern sieht der Brandschutz zwingend einen zweiten Fluchtweg vor.“
Und so wird trotz des klammen Stadtsäckels noch bis Schuljahresbeginn eine stabile Stahltreppe außen an der Fassade des JuK angebracht - eben für stolze 25.000 Euro!
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.