Gedankenaustausch mit neuem Schulleiter
Seit einigen Tagen hat die Felsenmeerschule als Förderschule in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit Berthold Potts einen neuen Schulleiter. Zu einem ausführlichen Gedankenaustausch traf er sich kurz nach seiner Ernennung mit Arne Hermann Stopsack (FDP), der als Mitglied der Landschaftsversammlung des LWL auch stellv. Mitglied im dortigen Schulausschuss ist. Hauptthema waren die Entwicklung der Felsenmeerschule und die Inklusion im Schulbereich, also das Unterrichten von Kindern mit Förderbedarf in den Regelschulen.
Einig waren sich Potts und Stopsack, dass Förderschulen auch zukünftig vorgehalten werden sollen, um bestimmten Kindern einen optimalen Förderort zu ermöglichen. Es müsse immer die Qualität für die Schülerinnen und Schüler im Vordergrund stehen. Und diese Qualität sei an Schulen wie der Felsenmeerschule durch die baulichen und personellen Voraussetzungen in besonderem Maße gegeben. Die Felsenmeerschule mit 248 Schülerinnen und Schülern im vergangenen und wahrscheinlich 235 im kommenden Schuljahr ist in ihrem Bestand deshalb nicht gefährdet. Insgesamt verfügt die Schule über 62 Vollzeitstellen, die sich auf 80 Lehrkräften verteilen. Die unterrichteten Kinder haben größtenteils so schwere Beeinträchtigungen, dass an einer „normalen“ Schule deren Versorgung auch in pflegerischer und therapeutischer Sicht nicht sichergestellt werden kann.
Natürlich gibt es aber auch positive Beispiele, wo Kinder wohnortnäher in Regelschulen unterrichtet und dort von Lehrern der Felsenmeerschule betreut werden. Allerdings ist das nicht vollumfänglich möglich und bedeutet einen erheblichen organisatorischen und Fahraufwand für die betroffenen Lehrkräfte. Hier sind alle Seiten noch in einem Lernprozess.
Stopsack betont, wie wichtig es ist, die Eltern entsprechend zu informieren, damit sie die für das Kind beste Entscheidung bei der Schulwahl treffen. Der LWL habe hier mit Beratungshäusern in Münster, Paderborn und Olpe schon feste Anlaufstellen geschaffen, wo Eltern bei erfahrenen Fachleuten Rat suchen können. Es wäre eine Überlegung wert, vielleicht so etwas auch in Hemer einzurichten, da hier vor Ort eine besonders hohe Dichte an Förderschulen unterschiedlicher Richtung zu finden sei.
Auf einen aus seiner Sicht ganz wichtigen Punkt wies Potts hin, nämlich die Lehrerausbildung. Die Inklusion stelle völlig neue Anforderungen an den Lehrerberuf, die bereits im Studium vermittelt eine Rolle spielen. Jetzt müsse jeder, der diesen Beruf ergreifen wolle, Grundlagen der Sonderpädagogik vermittelt bekommen. Auch Kollegen und Kolleginnen, die schon lange im Beruf sind, müssen sich nun auf neue Situationen einstellen. So sei für viele Regelschulen das Team-Teaching, also zwei Lehrkräfte in einer Klasse, eine völlig neue Erfahrung.
Aus Hemeraner Sicht zogen Arne Hermann Stopsack und Berthold Potts als Fazit, dass die Felsenmeerschule in Hemer fest verwurzelt sei. In Zukunft könne man aber sich aber noch vorstellen, Projekte mit anderen Schulen vor Ort durchzuführen und den Erfahrungsaustausch zu intensivieren.
Autor:Andrea Lipproß aus Hemer |
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