Förderverein: Große Sorgen um Zukunft der Pestalozzischule
Der Verein der Freunde und Förderer der Pestalozzischule engagiert sich seit nunmehr 37 Jahren für die Arbeit der Einrichtung.
Die wichtigste Frage, die zurzeit im Verein diskutiert wird, lautet: „Wie sieht die Zukunft der Pestalozzischule Hemer aus?“. Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, das Recht von Menschen mit Behinderung auf Bildung in einem inklusiven Bildungssystem auf allen Ebenen zu gewährleisten. Ziel ist es, dass alle Kinder Zugang zu einer allgemeinen Schule haben – und zwar unabhängig davon, ob sie einen Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung haben oder nicht. Der Fortbestand von Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen ist zukünftig nur möglich, wenn diese Schulen eine Mindestgröße von 144 Schülern vorweisen können. Diese neue Hürde wird die Pestalozzischule Hemer nicht so einfach überwinden können. Im gerade zu Ende gegangenen Schuljahr wurden lediglich 76 Schüler unterrichtet. Für das Schuljahr 2014/2015 werden 105 Schülerinnen und Schüler erwartet. Diese Steigerung ergibt sich vor allem daraus, dass die Rodenbergschule in Menden zum Schuljahresende aufgelöst wurde und ein Teil der Schülerschaft zukünftig das Förderschulangebot in Hemer nutzen wird. Für das kommende Schuljahr ist die Existenz der Pestalozzischule wohl noch gesichert. Wie es dann weitergeht, ist zurzeit noch völlig offen.
"Damoklesschwert" Inklusion
Der Vorstand des Fördervereins der Pestalozzischule Hemer begrüßt grundsätzlich ein inklusives Schulsystem. Deutlich wird jedoch,dass das gemeinsame Lernen in den Hemeraner Schulen vor allem in der Sekundarstufe aufgrund sächlicher und personeller Einschränkungen zurzeit vielfach noch nicht die individuellen Förderbedingen bietet, wie sie sie in der Pestalozzischule vorhanden sind. Zum Beispiel betonen Eltern von Schülern der Pestalozzischule immer wieder die gute Berufsvorbereitung für ihre Kinder. Über mehrere Schuljahre werden die Jugendlichen mit speziellen Trainingsprogrammen und zahlreichen Praktika sehr individuell auf ihr zukünftiges Berufsleben vorbereitet. In den Regelschulen kann sonderpädagogische Unterstützung in dieser Form oftmals noch nicht angeboten werden.
Der Vorstand des Fördervereins wünscht sich daher einerseits die Weiterentwicklung des gemeinsamen Lernens, die nicht als Sparversion daherkommt und andererseits eine echte Wahlmöglichkeit für Eltern, die für ihr Kind eine Förderschule wünschen.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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