Paul Ziemiak besucht Stadtwerke in Hemer
Energiekrise: Besorgniserregende Preisentwicklung

Paul Ziemiak zu Besuch beim Energieversorger in Hemer. Er traf sich zu einem internen Gespräch mit Geschäftsführerin Monika Otten. Foto: Stadtwerke Hemer
  • Paul Ziemiak zu Besuch beim Energieversorger in Hemer. Er traf sich zu einem internen Gespräch mit Geschäftsführerin Monika Otten. Foto: Stadtwerke Hemer
  • hochgeladen von Anja Jungvogel

Die Energiekrise ist auch in Hemer angekommen: Anfang September haben die Stadtwerke ihre Preise für Gas erhöhen müssen. Nun kommen ab dem 1. Oktober noch Umlagen für Gasverbraucher hinzu.
Aus diesem Grund informierte sich der Bundestagsabgeordnete Paul Ziemiak über die aktuelle Energie-Versorgungssituation und Preisentwicklung in der Heimat.
In einem internen Gespräch schilderte Stadtwerke-Geschäftsführerin Monika Otten mit Zahlen und Fakten die täglichen Herausforderungen an den Handelsmärkten. „Eine Megawattstunde Gas, lieferbar im ersten Quartal 2023, wurde vor ein paar Tagen für mehr als 300 Euro gehandelt. Das ist fünfzehn Mal mehr als im vergangenen Jahr 2021 und ist für uns eine starke Belastung. Inzwischen ist der Preis zwar wieder etwas gesunken, zeige aber wie volatil die Marktsituation sei. Solche Preise werden sich langfristig in der Preisbildung für die Endkunden niederschlagen", so Otten.

Steuern runter?

In diesem Zuge befürwortete Ziemiak, dass es den Kunden*innen helfen würde, wenn die Mehrwertsteuer von aktuell 19 Prozent auf 7 Prozent gesenkt wird. Hier läge die gesamtstaatliche Verantwortung beim Bund, um Kommunen, ihre Stadtwerke und deren Kunden in einer schwierigen Lage, in die sie unverschuldet hineingeraten sind, zu unterstützen.
„Als regionaler Energieversorger ist es unsere Aufgabe die Kunden in dieser besonderen Zeit sicher und nachhaltig mit den benötigten Energien zu versorgen. In der aktuellen Lage sind aufgrund der hohen Gasspeicherstände noch keine Versorgungsengpässe zu erwarten“, versicherte die Geschäftsführerin im Gespräch.

„Die Lage ist zwar ernst, aber sie ist längst nicht aussichtslos. Die Stadtwerke sind unter Monika Otten  sehr gut aufgestellt“, stellte Paul Ziemiak nach dem Gespräch abschließend fest. „Alles, was unter einer Vorsorge getroffen werden konnte, wurde im Vorfeld und im Sinne der Kunden*innen gut umgesetzt.“
Bereits seit April ist bei den Stadtwerken ein Krisenstab eingerichtet, der die Situation fortlaufend beobachtet und anpasst.
Positiv fiel weiter auf, dass die langjährigen Kunden der Stadtwerke Hemer nicht zusätzlich belastet worden seien, als Billiganbieter den Energiemarkt aufgrund von Insolvenzen verließen und für die neuen Kunden teure Energiemengen zusätzlich beschafft werden mussten.
Sorge bereiten jedoch weiterhin die Aussicht auf Kunden*innen, bei denen es finanziell eng wird. Aufgrund der steigenden Preise und dadurch wachsenden Belastung stellen sich die Stadtwerke verstärkt auf ausbleibende Zahlungen ein

Hintergrund

Aktuell ist der Gasfluss über die Pipeline Nord Stream 1 gestoppt. Der Staatskonzern Gazprom hat derzeit die Lieferungen wegen Wartungsarbeiten eingestellt. Die nächste Unterbrechung könnte im Oktober folgen. Dies führt dazu, dass die Beschaffungskosten für Energieversorger stark gestiegen sind, was die Endverbraucher vor allem bei den Energiepreisen für Erdgas und Strom zu spüren bekommen.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

51 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.