Eishockey, Bier und Wald - Auftakt zum Stadtentwicklungskonzept "Iserlohn 2040"
Im Iserlohn des Jahres 2040 werden noch knapp 82.000 Menschen leben. Wie? Das ist die große Frage, auf die ein neues Stadtentwicklungskonzept in den nächsten zwei Jahren Antworten finden soll. Mitmachen können dabei all die, die es vor allem angeht: die Menschen, die in der Stadt und ihren Ortsteilen leben. Auf der Internetseite www.meiniserlohn2040.de können sie ab sofort an einer Umfrage teilnehmen und auf einer Karte Lieblingsorte und Kritikpunkte markieren.
Von Hilde Goor-Schotten
Iserlohn. In der sehr gut besuchten Auftaktveranstaltung zu „Mein Iserlohn 2040“ am Mittwochabend in der Schauburg beschrieben Stadtbaurat Mike-Sebastian Janke und die Vertreter der beauftragten Bürogemeinschaft Yellow Z/Umbau Stadt, worum es geht. Wo brennt es unter den Nägeln? Wo besteht Handlungsbedarf? Wo soll es hingehen? Bis Ende 2019 soll aus den gesammelten Ideen und Meinungen ein Konzept entstehen, das zeigt, welche Maßnahmen sinnvoll sind.
Die drei zentralen Themenbereiche Identitäten, Arbeitsorte und Lebenswelten kamen in kleinen Gesprächsrunden schon am Mittwoch zur Sprache. Mit dabei: Waldstadt-Brauer Ralf Peukmann, Rainer Großberndt, Werbegemeinschaft Letmathe, VHS- und Galerie-Leiter Rainer Danne, Unternehmer Gustav Edelhoff und Christoph Brünger von der SIHK sowie Architekt Manfred Kissing. Aber auch die Zuhörer waren in der Diskussion gefragt – und sie konnten auf einem großen Stadtplan ihre Lieblingsorte markieren.
Am Ende des Abends waren bereits etliche Themenfelder angerissen. Eishockey, Bier und Wald sind die Stichpunkte, die spontan mit Iserlohn verbunden werden. Alles drei sollte es auch 2040 noch geben. Daneben wird die Vielfalt der Ortsteile und Landschaften als Vorteil empfunden. Rainer Danne verwies zudem auf das tolle kulturelle Angebot - und bedauerte, dass die Selbstwahrnehmung der Iserlohner oft negativ sei. Gäste aus dem In- und Ausland würden die Stadt dagegen als sehr schön empfinden.
Nachfolgeregelungen seien allerdings notwendig, um den jetzigen Stand zu halten, betonte Danne. Es muss etwas für die Jugend getan werden, um sie in der Stadt zu halten, forderte Großberndt ebenso wie Vertreter des Kinder- und Jugendrates. Als zentraler Punkt wurde mehrfach in der Diskussion die Innenstadt genannt, die lebendiger werden müsse. Ein Weg dahin sei, das Wohnen dort zu stärken. Beispiele wie der Letmather Bahnhof, die Kluse oder der Schlieper-Block zeigten, dass bestehende Wohngebiete mit dem richtigen Konzept attraktiver gemacht werden können. Und so könne auch vermieden werden, dass wertvolle Ackerflächen mit Eigenheimen zugebaut würden.
Gewerbeflächen in der Stadt zu nutzen sei dagegen für die produzierenden Industrieunternehmen, die Iserlohn prägen, nur bedingt möglich, erklärten Christoph Brünger und Gustav Edelhoff. Man brauche eine Strategie für alte, brachliegende Gewerbestandorte, aber auch neue Flächen.
Es gibt reichlich Stoff für Diskussionen, zeigte sich in der Schauburg. Fortgesetzt werden sie jetzt im Internet, aber auch vor Ort. Für Ende Juni sind die ersten Ortsteilspaziergänge geplant. Termine und Infos findet man auf der Internetseite www.meiniserlohn2040.de
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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