In alter Schönheit
Dach und Fassade des Alten Amtshauses in Hemer werden saniert
Von Hilde Goor-Schotten
Innen ist nach Sanierung und Umbau alles top, jetzt geht es an die Hülle: In den kommenden sieben Monaten wird das Alte Amtshaus auch von außen saniert. Dach, Fenster und Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes werden erneuert.
Die Außensanierung ist überfällig – nicht nur aus optischen Gründen. „Es handelt sich vorrangig um energetische Maßnahmen, die in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde realisiert werden“, erläuterte Bürgermeister Christian Schweitzer bei einem Ortstermin. Außerdem listete die städtische Projektleiterin Beate Schmid etliche Mängel auf, die dringend behoben werden müssen: „Das Dach war an einigen Stellen undicht, gleiches gilt für die Rinnen und Rinnenzonen. Rinnenbekleidungen sind mitunter herabgefallen. Die Unterspannbahnen müssen erneuert werden.“ Die Fensterstürze sind marode, der Putz droht an einigen Stellen abzufallen. Durch die alten Holzfenster zieht es, der Straßenlärm wird kaum abgehalten. Das alles soll sich ändern.
In dieser Woche beginnen die Arbeiten am Mansard-Walmdach. Die Eindeckung der 500 Quadratmeter großen Fläche sei zum größten Teil nicht historisch, sondern stamme aus den 1980er-Jahren, erklärte Architekt Karl Beckschulte von der Beckschulte Baumanagement GmbH, die mit dem Büro Assmann Beraten + Planen Ausführungsplanung und Bauleitung übernommen hat. Geplant ist, intakte Dachziegel einzulagern und nach dem Neuaufbau des Daches wieder zu nutzen. In Kürze werden die Arbeiten für die Fenster ausgeschrieben, die im Frühjahr erneuert werden sollen. Die baulichen Schäden werden im Zuge der Fassadenarbeiten behoben.
„Wir wollen die besondere Fassade des Jugendstilgebäudes erhalten. Eine historische Sanierung, aber kein Schnickschnack“, erläuterte Architekt Matthias Maetzel. Wie das denkmalgeschützte Haus als Neubau im Jahr 1908 aussah, ließ sich allerdings nicht mehr exakt feststellen: Es gibt nur Schwarz-Weiß-Fotos und keine Zeitzeugen-Erinnerungen. Da helle Töne für den Jugendstil typisch waren und an dieser markanten Stelle auch kein dunkles Gebäude wünschenswert erschien, entschied man sich für einen hellen Gelbton. Im Juni 2021 soll das Alte Amtshaus wieder in alter Schönheit erstrahlen.
Rund 750.000 Euro wird das Gesamtprojekt kosten. Bürgermeister Christian Schweitzer konnte jedoch erfreut mitteilen, dass es ganz aktuell und unerwartet einen Zuschuss von 400.000 Euro gibt: „Coronabedingt sind Fördertöpfe aufgestockt worden. Davon profitiert auch diese Maßnahme.“
Autor:Lokalkompass Iserlohn-Hemer aus Iserlohn |
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