Berufsfelderkundung im Märkischen Kreis / Kampagne: "Karriere startet in der Achten!"
Mit der Kampagne "Karriere startet in der Achten!" soll der Übergang von der Schule zum Beruf erleichtert werden. Die Botschaft ziert nun einen Bus der MVG, der auf die Straßen im Märkischen Kreis geschickt wird, um noch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen von Schülern, Eltern und Unternehmen unter dem Motto "Kein Abschluss ohne Anschluss". Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde das öffentliche Verkehrsmittel als Teil der Gesamtkampagne präsentiert.
Das Projekt ist eine Kooperation von Märkischem Arbeitgeberverband Iserlohn, der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen, des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektor-Industrie Lüdenscheid, der Kreishandwerkerschaft, der Bundesagentur für Arbeit Iserlohn, der Märkischen Verkehrsgesellschaft GmbH und dem Märkischen Kreis. "Wir wollen hiermit die Berufsfelderkundung noch weiter nach vorne puschen", so Landrat Thomas Gemke.
In der neunten Klasse müssen viele Schüler ein mehrwöchiges Praktikum in einem Betrieb absolvieren. Damit das keine verlorene Wochen werden, sondern die Schüler bereits dann wissen, welche Richtung sie beruflich einschlagen möchten, können die Jugendlichen mit Hilfe der Berufsfelderkundung in der achten Klasse in Unternehmen "reinschnuppern". An drei Tagen können sie unterschiedliche Berufsfelder kennen lernen und gleichzeitig erste wichtige Kontakte knüpfen."Es ist ein großer Aufwand, aber auch ein großer Erfolg. Alle ziehen an einem Strang. Wir haben jetzt, was die Unternehmen angeht, eine Steigerung von 30 Prozent zum Vorjahr, und wir sind damit noch nicht am Ende der Fahnenstange", so Michael Herget, Kommunale Koordinierung Regionales Bildungsbüro Märkischer Kreis. Für die Unternehmen und Betriebe sei das Projekt ein enormer Aufwand.
Weg vom "Akademisierungswahn"
Thomas Haensel, Vorsitzender des regionalen Ausbildungskonsenses, beklagt: "Ich war enttäuscht, wie wenig Firmen sich erst beteiligt haben. Die Schüler werden dort ein späteres längeres Praktikum absolvieren und sich dort für eine Ausbildung entscheiden, wo es ihnen am besten gefallen hat. Gleiches gilt für das Arbeitsklima und die Kollegen. Niemand geht dorthin, wo er nicht willkommen war. Wir brauchen einen gesellschaftlichen Mix. Wenn wir in Zukunft wollen, dass Fliesen gefliest werden und Verwaltung funktioniert, dann müssen wir etwas unternehmen und zwar in allen Bereichen." Dazu zählen unter anderem die Bereiche Industrie, Metall und Elektro, Gesundheit, Gastronomie und Verwaltung. Haensel ergänzte: "Nur von Dienstleistung kann eine Gesellschaft nicht erhalten bleiben." Betont wurde in der Runde auch, dass man wegmüsse von dem "Akademisierungswahn". Denn nur Häuptlinge würden nichts nutzen - die Wirtschaft brauche Indianer. Für eine erfolgreiche Karriere brauche es nicht zwangsläufig ein abgeschlossenes Studium.
Über 2.000 Schüler aus 24 Schulen von der Förderschule bis hin zum Gymnasium nehmen bis zum 24. Juni teil an der Berufsfelderkundung teil. Das Internetprotal www.berufsfelderkundung-mk.de bietet Schülern, Eltern und Unternehmen alle wichtigen Informationen rund um die Kampagne.
Autor:Karola Schröter aus Hemer |
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