Aus ZUE soll eine KEA werden

Die Stadtverwaltung möchte die ehemalige ZUE am Apricker Weg in den nächsten Jahren teilweise als Kommunale Erstaufnahmeeinrichtung weiternutzen.
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  • hochgeladen von Christoph Schulte

Der Mietvertrag wird zum 31. März aufgehoben und vor einigen Tagen haben die letzten Flüchtlinge die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes am Apricker Weg bereits verlassen. Doch das Ende der ZUE soll nach dem Wunsch der Verwaltung gleichzeitig den Anfang einer Kommunalen Erstaufnahmeeinrichtung (KEA) bedeuten.

"Wir erwarten für dieses Jahr rund 400 anerkannte Flüchtlinge, aber wir können ja nicht alle Ankommenden direkt in Wohnungen unterbringen, zumal wir überhaupt nicht wissen, ob alleinreisende Männer oder Frauen oder Familien mit Kindern zu uns kommen", erläuterte Sozialdezernent Klaus Erdmann. Deshalb plane man seitens der Stadt in der aufgegebenen ZUE vorübergehend - nach aktuellem Stand für maximal drei Jahre - eine Kommunale Erstaufnahmeeinrichtung für bis zu 200 Personen zu installieren, in der ab Sommer die ersten Flüchtlinge einziehen sollen. Dazu sollen zeitnah vier der bisher 15 Blöcke funktionstüchtig erhalten werden und in einem weiteren Block Küchenzeilen und Waschmöglichkeiten entstehen. Ebenfalls erhalten werden die Gemeinschaftseinrichtungen wie Kinderstube, Club oder Verwaltung, wo auch städtische Mitarbeiter als Ansprechpartner vor Ort sein werden.
"Dort könnten zum Beispiel zentral die melderechtliche Erfassung und erste niederschwellige Sprachkurse erfolgen. "Nichtsdestotrotz bleibt eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge unsere oberste Prämisse", so Bürgermeister Michael Heilmann, "deshalb haben wir ja bereits einige Wohnungen im gesamten Stadtgebiet angemietet und suchen zurzeit intensiv nach weiteren."
"Dennoch sind wir uns bewusst, dass wir mit dieser Entscheidung den Ortsteil Deilinghofen nochmals einseitig belasten", weiß auch Kämmerer Dr. Bernd Schulte nur zu genau, "aber es gibt aus unserer Sicht keine Alternativen, da städtische Objekte in vergleichbarer Größenordnung nicht zur Verfügung stehen und ein Betrieb mehrerer kleinerer Gebäude aus organisatorischen und wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll wäre."
Eine KEA habe auch den Vorteil, dass die betreuenden Sozialarbeiter nach einer Phase des Kennenlernens eine gezielte Auswahl treffen können, um bei der Zuweisung der Flüchtlinge auf verschiedene Wohnungen im Stadtgebiet die unterschiedlichen Konstellationen (Alter, Familienverhältnisse, Herkunft, ethnische und religiöse Zugehörigkeiten) möglichst gut berücksichtigen zu können.
Ebenso soll nach Möglichkeit nach einer entsprechenden zwei- bis dreimonatigen Übergangszeit in der KEA eine gleichmäßige Verteilung von Kindern und Jugendlichen in Grundschulen und Kindertageseinrichtungen über das Stadtgebiet erfolgen.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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