"4 Prozent Umfragewerte aber 100 Prozent Engagement!"
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- Hemers FDP-Fraktionschef Arne Hermann Stopsack
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Katastrophale Umfragewerte von aktuell nur noch zwei bis vier Prozent - es sieht zurzeit nicht rosig aus für Deutschlands Freie Demokraten mit den Herren Rösler und Westerwelle an der Spitze. Vor diesen beängstigenden Zahlen sprach der STADTSPIEGEL mit Hemers FDP-Fraktionschef Arne Hermann Stopsack über die kommunale Arbeit vor Ort. „In der Tat ist natürlich auch bei den Hemeraner FDP-Mitgliedern die Enttäuschung groß, aber wir ziehen hier unser Ding getreu dem Motto ,4 Prozent Umfrage, aber 100 Prozent Engagement‘ durch“, so Stopsack, der sich freut, in der Felsenmeerstadt noch keine Austrittswelle unter den Mitgliedern beobachten zu können und der hofft, dass sich die Freien Demokraten mittelfristig wieder bei rund acht Prozent der Wählerstimmen stabilisieren können.
Kommunalpolitische Aufgaben gebe es in der Felsenmeerstadt auch oder gerade nach der Landesgartenschau zuhauf.
„Im Zentrum der Überlegungen steht nach wie vor die Nutzung und die städtebauliche Funktion des Sauerlandparks und dabei in erster Linie der dortigen Gebäude.“ Dabei kritisiert Arne Hermann Stopsack vor allem die seiner Meinung nach voreiligen und in einem zu kurzfristigen Kontext gesehenen Ratsentscheidungen z.B. zum Thema Hallenbad. „Eine Entscheidung für den Bau eines neuen Hallenbades am Sauerlandpark wäre doch für rund vier Jahrzehnte bindend“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende, der es auch nicht unbedingt förderlich für die Parkattraktivität findet, wenn sich dort an zentraler Stelle während der Sommermonate zukünftig ein geschlossenes Hallenbad befindet.
„Klar ist es auf Dauer zu teuer, Leerstand zu bezahlen“, so Stopsack, „doch warum verlagern wir dort hinein nicht zum Beispiel das Jugend- und Kulturzentrum?“
Zweites großes Thema der Hemeraner FDP wird die Schullandschaft und -entwicklung werden. „Fragen wie ,Wie gehen wir mit der im Haushaltssicherungskonzept vorgesehenen Schließung einer Grundschule um?‘, ,Welche Schulformen wollen und können wir mittelfristig in Hemer anbieten?‘oder ,,Brauchen wir in Hemer vor der demografischen Entwicklung mittelfristig zwei verschiedene Oberstufen?‘ werden wir uns intensiv widmen (müssen).“ Hinzu komme noch das Thema der vom europäischen Recht geforderten 70%igen Inklusion, also der vermehrten Eingliederung von Schülern mit Handicap an Regelschulen. „Davon betroffen sein werden in erster Linie Förderschulen mit den Schwerpunkten Lernen bzw. psychosozialer Entwicklung.“ Mittelfristig sei so in Hemer der Fortbestand der Pestalozzi- bzw. Wilhelm-Busch-Schule gefährdet. „Für diesen ganzen Fragenkomplex sollten bereits in den kommenden Monaten Gespräche und Überlegungen zwischen den Beteiligten, also Schulträger, Schulverwaltung, Politik und Bezirksregierung geführt werden, um einen neuen Schulentwicklungsplan auf den Weg zu bringen“, fordert Stopsack eine zügige Herangehensweise an den Themenkomplex.
Abschließend kommt Arne Herrmann Stopsack dann nochmals auf den Sauerlandpark zurück. „Dort haben wir im Jahr eins nach der Landesgartenschau jede Menge Lehrgeld bezahlt, aber ich hoffe, dass unter der aktuellen Geschäftsführung die städtischen Zuschüsse drastisch gesenkt werden können. Wir sollten in den Park soviel öffentliches Leben wie möglich bekommen, denn dort dürfte in Zukunft der Hemeraner Platz für Kommunikation entstehen, während in der Innenstadt nach der positiven Entwicklung das Einkaufen eindeutig im Mittelpunkt stehen muss. Denn zwei parallele Bereiche für das öffentliche Leben in Hemer können wir uns finanziell nicht mehr leisten.“
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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