Visionäres Konzept in Sicht?

Noch läuft die Landesgartenschau - doch bereits jetzt müssen sich die Verantwortlichen Gedanken über ein Nachnutzungskonzept machen.
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In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause stellte Bürgermeister Michael Esken kürzlich der Politik eine Verwaltungsvorlage vor, die es in sich hatte und weitreichende Folgen für die gesamte Stadtentwicklung haben dürfte. Titel: „Landesgartenschau Hemer - Konzept zur Nachnutzung“.
Seitdem ruht scheinbar still der See - wie der Volksmund es formuliert - zu still. Der STADTSPIEGEL wird in den folgenden Wochen das Gespräch mit Vertretern der verschiedenen Parteien suchen, um das „Papier“ einmal näher zu beleuchten und dadurch auch die öffentliche Diskussion anzuregen.
Den Auftakt macht FDP-Vorsitzender Arne-Hermann Stopsack, der bereits 2006 ein eigenes Konzept zur Nachnutzung des aufgegebenen Kasernengeländes entwickelte - erstaunlicherweise bereits unter dem Titel „KulturQuartier“!
Zwischen den beiden Papieren ergeben sich erstaunlich viele Übereinstimmungen. So sind beide auf die nachhaltige Nutzung des Geländes und der (Kasernen-)Gebäude ausgelegt. So schreibt Arne-Hermann Stopsack bereits vor vier Jahren, in den großen Blöcken Kultur- und Bildungsangebote der Stadt Hemer zu konzentrieren, flankiert von Beratungsangeboten im sozialen und erzieherischen Bereich sowie durch Wellness- und Sportangebote. Ergänzt werden die Angebote im neuen Stadtteil durch ausgewählten Einzelhandel und Gastronomie.
„Dadurch würden sich enorme Synergieeffekte ergeben“, so Arne-Hermann Stopsack. Völlig einig ist sich daher Hemers Liberaler auch mit den Vorstellung der Verwaltung, in Gebäude 15 zukünftig Musikschule, VHS, Kulturbüro, Stadtarchiv, Lebenshilfe und Verband für psychologische Beratungen unterzubringen.Auch einen möglichen Umzug der Bücherei auf das Gartenschaugelände sieht Stopsack positiv. „Die Bücherei ist momentan aufgrund der hohen Energie- und Mitkosten sowie der nicht zeitgemäßen Räumlichkeiten sicherlich suboptimal untergebracht, so dass ein Umzug Sinn machen würde.“ Alternativ zum LGS-Gelände könnte dieser aus seiner Sicht durchaus ins JuK erfolgen, da dieses in seiner jetzigen Nutzung wohl nicht weiterbestehen kann. „Einen großen Veranstaltungssaal haben wir zukünftig im Grohe-Forum, für kleinere Veranstaltungen und Feiern könnte ich mir den Saal der jetzigen LGS-Gastronomie durchaus vorstellen.“
Weitere Einrichtungen, deren Ansiedlung in den Augen von Arne-Hermann Stopsack auf dem Gartenschau-Gelände durchaus Sinn machten, wären u.a. die Polizeiwache, das Jugendzentrum (z. B. in den Kellerräumen eines der vier prägenden Gebäude) aber auch die Pestalozzischule („Diese Schule hat momentan schon die schlechteste Bausubstanz, so dass in Kürze hohe Investitionen fällig würden.“)
Doch bei allen Übereinstimmungen mit seiner eigenen Ausarbeitung sieht Hemers FDP-Vorsitzender auch deutliche Kritikpunkte an der Verwaltungsvorlage. „Mir fehlen für derart folgenreiche Entscheidungen, die wir als Politziker ja bald treffen sollen und müssen, handfeste Zahlen und Kostenaufstellungen, z. B. zu den Folgenutzungen von bisher städtisch genutzen Gebäuden wie Stadtbücherei oder Altem Amtshaus.“
Und bei einem Punkt ganz am Ende der Vorlage hat Arne-Hermann Stopsack besondere „Bauchschmerzen“: der Organisationsstruktur der weiterzuführenden LGS GmbH, unter derem Dach die bislang städtischen Bereiche wie Kulturbüro, Sportamt und Tourismus zusammengeführt werden sollen. „Sollte dies so Realität werden, fürchte ich, dass politische Gremien wie Kultur- oder Sportausschuss in ihrer Bedeutung verlieren bzw. völlig überflüssig werden“, so Arne-Hermann Stopsack abschließend.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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