Krötenzaun als Lebensretter
(Text von Sandra Finster)
22 fleißige Helfer aus der NABU Kinder- und Erwachsengruppe Iserlohn haben einen 200 Meter langen Krötenschutzzaun am unteren Seilersee an der Seilerwaldstraße errichtet. „Wenn es nachts um die sechs Grad Celsius warm wird, beginnen die Kröten zu wandern“, erklärt Sandra Jedamski, Referentin für Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit beim NABU Märkischer Kreis.
Körten, Frösche und Molche überwintern unter Laub und Baumwurzeln. Wenn die ersten Sonnenstrahlen und der Frühling kommen, wandern sie wieder zum Teich, um sich zu paaren und zu laichen. „Leider sind oft Straßen im Weg und die Tiere werden überfahren“, sagt Jedamski, „Es gibt auch fest installierte Krötenschutztunnel wie bei der Umgehungstraße am Sauerlandpark. Das ist die beste Lösung. Wir arbeiten hier mit Eimern und Zäunen.“ Am unteren Seilersee werden hinter dem Zaun im Abstand von acht bis zehn Metern rund 20 Eimer eingegraben. Die wandernden Kröten fallen dort hinein und morgens und abends eskortieren dann die NABU-Mitarbeiter sie sicher auf die andere Straßenseite. Die Eimer haben Löcher, damit die Kröten nicht im Regenwasser ertrinken können. Kleine Stöcke helfen verirrten Mäusen aus den Eimern zu klettern. „Schlimmstenfalls gibt es ab und zu mal ein Festmahl für Graureiher, falls sie die Eimer entdecken“, erzählt Sandra Jedamski, das sei aber eher eine Seltenheit und primär würden viel mehr Kröten, Molche und Frösche durch Autos getötet. Der Zaun stand im letzten Jahr zwei Wochen, aber eigentlich sind vier Wochen die Regel, damit alle Tiere sicher zum Teich gelangen und ihren Nachwuchs groß ziehen können. „Viele Menschen denken Frösche seien nicht wichtig, aber sie sind essentiell für die Nahrungskette“, betont Sandra Jedamski, die mit ihren kleinen und großen ehrenamtlichen Helfern wichtige Arbeit für den heimischen Tier- und Naturschutz leistet.
Autor:Karola Schröter aus Hemer |
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