Ehemaliger Truppenübungsplatz Apricke ist ein echter (Natur-)Schatz!

Der ehemalige Truppenübungsplatz Apricke hat sich in den vergangenen Jahren zu einem echten "Naturschatz" in Südwestfalen gewandelt. Davon kündet seit neuestem auch eine QR-Code-Hinweistafel, mit deren Hilfe Interessierte per Smartphone die wichtigsten Infos erhalten können.
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  • Der ehemalige Truppenübungsplatz Apricke hat sich in den vergangenen Jahren zu einem echten "Naturschatz" in Südwestfalen gewandelt. Davon kündet seit neuestem auch eine QR-Code-Hinweistafel, mit deren Hilfe Interessierte per Smartphone die wichtigsten Infos erhalten können.
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250 Hektar Naturschutzfläche, Lebensraum von zahlreichen gefährdeten und geschützten Pflanzen- und Tierarten, 15 Wildpferde, 90 Heckrinder und rund 200 verschiedene Obstsorten - diese Zahlen beeindruckten auch Regierungspräsidentin Diana Ewert bei ihrem Antrittsbesuch in Hemer. Dazu hatte sich die seit September 2015 im Amt befindliche Ewert nämlich nicht das Rathaus, sondern auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten Inge Blask den ehemaligen Truppenübungsplatz Apricke ausgesucht.

Bei einem Rundgang erläuterten Hans Obergruber, Leiter des die Fläche betreuenden Naturschutzzentrums Märkischer Kreis, und der Iserlohner Naturschutz-Experte Fritz Schröder die militärische Historie des Geländes und die Entstehungsgeschichte der Fläche zu einem der Naturschutz-Vorzeigeprojekte im Märkischen Kreis. "Der enorme Vorteil hier in Apricke war und ist es für uns als Naturschutzzentrum, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen, angefangen von der Stadtverwaltung und der Politik über die Bürger und den benachbarten Sauerlandpark bis hin zu den lokalen Landwirten, die sich um die Weidetiere kümmern", lobte Hans Obergruber.
"Hier erleben wir eine fast ideale Mischung aus Freizeitnutzung durch die Hemeraner, die den ehemaligen Truppenübungsplatz mit seinen alten Betontrassen für Spaziergänge, Jogging oder Fahrradfahren zu schätzen wissen, und der Aufgabe des Areals als wertvolles Biotop für Pflanzen und Tiere", ergänzte Fritz Schröder.
Ähnliches könne er sich zukünftig auch für den Duloh vorstellen, so Hans Obergruber, auch wenn sich da die Haltung von Weidetieren durchaus schwieriger gestalten könne, weil es dort keine Landwirte in direkter Nachbarschaft gebe.
Doch zurück zum aktuellen Vorzeigeprojekt "Truppenübungsplatz Apricke". Hier steckt das Naturschutzzentrum schon wieder voller Pläne. "Wir planen im kommenden Jahr im Kalthofer Stiftungshof die Ausbildung der ersten westfälischen Streuobstpädagogen, die anschließend als Multiplikatoren Jung und Alt für Streuobstwiesen und deren wertvolle Funktion im Bereich des Naturschutzes begeistern sollen." In Hemer sei dabei durchaus auch eine Kooperation mit dem "Grünen Klassenzimmer", das der Sauerlandpark erfolgreich anbietet, denkbar. "Hierzu passt auch der sog. Beerengarten, den wir gerade im Bereich des Eingangs Deilinghofen anlegen", wusste Thomas Bielawski, Leiter der Parkabteilung "Grün" zu berichten, "ab nächstes Jahr können sich unsere Besucher in diesem Bereich auf jede erdenkliche Art von Beerenfrüchten freuen, von der Erdbeere über Brom- und Himbeere bis hin zu Kürbis und Zucchini."
Nach dem Rundgang zeigte sich Diana Ewert dann auch sehr angetan von der Arbeit des Naturschutzzentrums Märkischer Kreis. "Was hier zusammen mit dem ehrenamtlichen Naturschutz geleistet wurde und wird, muss unbedingt gewürdigt werden." Und auch Inge Blask hat die Bedeutung des Naturschutzes erkannt. "Der bundesweite durchschnittliche Flächenverbrauch von aktuell 10 ha/Tag muss unbedingt reduziert werden", forderte die SPD-Politikerin, die zudem dafür warb, Landschaftspläne wieder verpflichtend flächendeckend einzuführen. "Und wo es dann gegebenenfalls zu Konflikten mit den natürlich ebenfalls vorhandenen Bedarfen an Gewerbe- und Wohnflächen kommt, muss offen und ehrlich darüber diskutiert werden."

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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