"Farbexplosion" im Herzen von Hemer
12.000 farbenfrohe Stauden am "blauen Band"
Hemers Erster Beigeordneter Christian Schweitzer, Fachdienstleiter Albrecht Buscher, SIH-Vorstand Axel Raue sowie sein Meister Grünpflege Eckehardt Schröder (v.l.) erläuterten die umfangreiche Pflanzaktion. Beinahe jeder Hemeraner und jede Hemeranerin erfreute sich an dem Anblick des Salbei-„Teppichs“ entlang des Blauen Bandes an der Ostenschlahstraße. Aber auch Besuchern der Landesgartenschau stach die 1.200 Quadratmeter große Pflanzfläche ins Auge.
„Auf ewig hält aber keine Staudenfläche“, weiß Gärtnermeister Eckehardt Schröder vom Märkischen Stadtbetrieb Iserlohn-Hemer. SIH-Vorstand Axel Raue ergänzt: „Besonders die letzten beiden heißen und sehr trockenen Sommer haben den Gräsern stark zugesetzt, während sich die Unkräuter immer mehr ausbreiteten.“
"Chemiekeule" kam nicht infrage, stattdessen heiße Dusche
Also was tun? Alle Beteiligten waren sich einig, dass die radikalste Lösung "Chemiekeule" nicht infrage käme. Aufgrund der hohen Kosten ebenso wenig der komplette Austausch des Bodens. "Wir haben uns dann dazu entschlossen, die komplette Fläche mit 110 °C heißem Wasser zu 'duschen' und damit das Unkraut zu vernichten. Das hat auch hervorragend funktioniert", berichtete Eckehardt Schröder. Anschließend wurde frischer Mutterboden aufgeschüttet und in den vergangenen Tagen mit der Pflanzung von insgesamt 12.000 Stauden begonnen, die im Herbst noch von zahlreichen Blumenzwiebeln ergänzt werden. „Üblicherweise werden pro Quadratmeter sechs bis acht Pflanzen kalkuliert“, so Schröder, „wir planen hier mit zehn.“ Hintergrund ist eine so verdichtete Staudenfläche, dass das Unkraut möglichst wenig Licht und Lebensraum bekommt und der Pflegeaufwand in drei bis vier Jahren gegen null tendiert.
Trockenresistentere Staudenarten ausgewählt
Bei der Auswahl der neuen Stauden wurde darauf geachtet, dass Arten gepflanzt wurden, die zum einen besser an die zunehmend trockenen Sommer angepasst sind und zum anderen einen weiteren Beitrag zum Schutz und als Nahrung von Insekten leisten. "Unter anderem pflanzen wir Mohn, Taglilien, Frauenmantel und Schafgarbe, die neue farbige Akzente setzen werden", freut sich Axel Raue schon mal, "doch auf die bislang so beliebten Salbeibänder müssen die Hemeraner nicht verzichten. Dieses Thema greifen wir bei der neuen Bepflanzung ebenfalls wieder auf."
Der Erfolg der Maßnahme auf Hemers größter zusammenhängender Staudenfläche, die in den ersten drei Jahren einen erhöhten Pflegeaufwand bedeutet, hängt aber von einem weiteren Faktor ab, den die SIH-Mitarbeiter nur in geringem Maße beeinflussen können: "Wir appellieren insbesondere an alle Hundebesitzer, diese Flächen nicht als Auslauf bzw. als ,Toilette' für ihre Vierbeiner zu nutzen", hofft Eckehardt Schröder auf die Vernunft der Menschen. Unter anderem aus diesem Grund blieben die in den Randbereichen wachsenden Rosen erhalten und wird die Fläche ringsum mit einem niedrigen Holzzaun versehen.
Appell an alle Hundebesitzer
„Wir bewegen uns mit dieser Investition im unteren fünfstelligen Kostenbereich“, erläutert Hemers Erster Beigeordneter und Baudezernent Christian Schweitzer den finanziellen Aspekt, „das ist es uns auch mit Blick auf das aufblühende Stadtbild an zentraler Stelle und insbesondere im Sinne der Nachhaltigkeit definitiv wert.“ Die „grünen“ Experten des SIH pflichten Schweitzer bei und schwärmen: „Hier werden sich Insekten absolut wohlfühlen.“ Rund 12.000 Staudenpflanzen sowie zusätzlich etliche Blumenzwiebeln haben die Mitarbeiter des SIH in den vergangenen Tagen in die Erde gebracht. Fotos: Schulte
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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