Hemers bewegte Geschichte anhand ehemaliger Straßennamen
Erfüllten Straßenbezeichnungen in früherer Zeit vorwiegend Orientierungsfunktionen, haben seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bis heute Straßenbenennungen vermehrt Erinnerungs- und Repräsentationsfunktionen, die oft historische Ereignisse oder bedeutende Personen ehren sollen. Besonders auffällig war das während der nationalsozialistischen Ära, als auch öffentliche Gebäude, Kasernen und Schulen entsprechend umbenannt wurden.
Mit seinem jüngst in der vom Bürger- und Heimatverein Hemer e.V. herausgegebenen Ausgabe 3/2012 der Zeitschrift „Der Schlüssel“ veröffentlichten Bericht „Sedanstraße, Bismarckstraße und Hindenburgstraße“ versucht Martin Gropengießer, einen Streifzug durch die verschiedenen Abschnitte der jüngeren deutschen und damit verbunden auch Hemeraner Geschichte zu unternehmen, um die allgemeinen Entwicklungstendenzen in der Straßenbenennungskultur am lokalen Beispiel zu überprüfen und den Wandel im Hemeraner Straßennamenkanon zu erkennen. Wie sehr die laufenden Umbenennungen auch die Geschichte anderer Kommunen bewegt haben, lassen beigefügte Tabellen im Vergleich mit den Städten Münster, Hamm, Detmold, Paderborn und Dortmund am Rande zu.
In einem weiteren Aufsatz berichtet Werner Hoffmann über Engelbert Ahmer, einen „vom Ahm“ bei Letmathe stammenden Orgelbauer, der auch in Hemer Spuren hinterließ. Anhand einer chronologischen Übersicht zeigt er die vielen Einsätze des Handwerkers und seiner Söhne Bernhard und Wilhelm in der Region.
Mit Klaus Knoche hat der Bürger- und Heimatverein seine vor zwei Jahren begonnene Ausstellungsreihe mit dem Titel „Ein Hemeraner Künstler“ fortgesetzt. Parallel zur Präsentation seines künstlerischen Schaffens im Rahmen einer Sonderausstellung im Felsenmeer-Museum hat Robert Gräve ein Künstlerportrait in Form eines Interviews erstellt und mit farbigen Abbildungen einiger seiner Arbeiten illustriert.
Interessant lesen sich alte, von Ernst Schüttler zusammengetragene Bekanntmachungen, die im „Iserlohner Kreisblatt“ in der Zeit von 1864 bis 1875 veröffentlicht wurden. Und aus einem Zeitungsbericht der „Hagener Kreiszeitung“ von 1853 berichtet Hans Dieter Schulz über „Hohe Strafen wegen Bagatellsachen“.
Wie immer schließen die „Blätter der Heimat für die Stadt Hemer“ mit der umfassenden „Kleinen Heimatchronik“. Auf rund 16 Seiten hat Erhard Voß die Daten und wichtigen Ereignisse des zweiten Quartals aus dem heimischen Raum zusammengestellt.
„Der Schlüssel“ kann im Buchladen am neuen Markt und im Felsenmeer-Museum erworben werden. Frühere Ausgaben sind ebenfalls im Museum erhältlich. Eine Bestellung im Abonnement ist möglich.
Für weitere Informationen hier klicken.
Autor:Erhard Voß aus Hemer |
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