Das Wetter und ich
„Bei diesem Wetter kann man doch nur depressiv werden“, höre ich oft den einen oder anderen seufzen, wenn es draußen trüb und regnerisch ist. Dann zucke ich innerlich mit den Schulten und denke - manchmal sage ich es auch laut - 🙂, dass schlechtes Wetter keine Auswirkung auf meine Stimmung hat. Jedenfalls ruft es bei mir keine Depression hervor.
Auch wenn sie – die Depression – schon da ist, wird sie davon nicht stärker. Ganz im Gegenteil, wenn ich depressiv bin, dann kann ich es unter dem blauen Himmel, der strahlenden Sonne und dazu auch noch fröhlichen Menschen kaum ertragen – der Kontrast ist zu groß. Dann möchte ich flüchten, mich irgendwo in eine dunkle Ecke verkriechen und der Welt den Rücken zukehren.
In solchen Momenten ist Regen genau das Richtige, er passt zu meiner Stimmung und ich habe den Eindruck – die Natur ist auf meiner Seite, sie fühlt mit mir, ist mit meinem Inneren im Einklang.
Ebenso verhält es sich mit Musik – geht es mir nicht gut, vertrage ich keine Rock- oder Tanzmusik, sondern lausche lieber den wehmütigen Songs von Gregorian, oder Era, oder Lesiem, oder Enigma … Die andächtigen, melancholischen Klänge umschmeicheln meine Seele, hüllen die Ängste und Sorgen in einen Mantel ein und lenken meine Gedanken in eine andere Richtung … Und dann kann ich wieder zu den Sternen hochschauen und den Sinn des Lebens aufs Neue erkennen.
Natürlich ist es nicht so einfach, wie ich das hier mit ein paar Worte darstelle. Es geschieht nicht von Jetzt auf Gleich. Es braucht Zeit, manchmal viel Zeit, um zurück zu mir zu finden, neue Kraft zu schöpfen und wieder das schöne Wetter genießen zu können.
Eins muss ich allerdings gestehen 😉 – es gibt da etwas, was mir doch aufs Gemüt drückt. Schnee und die Kälte – die mag ich nicht! Erinnert mich zu sehr an die vergangenen Winter in Sibirien …
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