10.000 Euro-Landesförderung für Kinder- und Jugendtheater "Stageplay"
Der Film "Symptom Liebe" oder das Bühnenstück „Maskenlos“ sind nur die jüngsten Erfolge des städtischen Kinder- und Jugendtheaters Stageplay. Theater-Chef Michael Hahn hat natürlich noch einige Ideen in der Hinterhand und weitere besondere Projekte bereits terminiert. Nimmermüde zeigen sich Regisseur und Darsteller emsig und akribisch bei der Probenarbeit. Da kommt ein freundliches Schreiben von der Bezirksregierung im Rahmen des Wettbewerbs „Kommunale Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung“ gerade recht: Für das Jahr 2014 wurde „Stageplay“ eine einmalige Landeszuwendung des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport in Höhe von stattlichen 10.000 Euro bewilligt.
Eine Nachricht, die Michael Hahn planen und das Geld auf verschiedenste Projekte verteilen lässt. Die Mittel verleihen der Stageplay-Zukunft aber nicht ausschließlich Sicherheit, sondern sind für Hahn und sein Team eine große Anerkennung ihrer theaterpädagogischen Arbeit: „Die Würdigung unserer Bewerbung freut mich und macht mich ungemein stolz“, so Hahn, der aber keinesfalls als Alleinunterhalter gesehen werden möchte. „Ich will stellvertretend für alle Ensemblemitglieder, Künstler, Mitarbeiter und Unterstützer der letzten sieben Jahre emotionsreicher und vernetzter theaterpädagogischer Kinder- und Jugendkulturarbeit in unserer Stadt sprechen. Vor allen Dingen trägt die Zuwendung dazu bei, dass wir hierdurch wichtige theaterpädagogische Projekte und Inszenierungen voran treiben und ausbauen können.“
Dazu gehören unter anderem eine Werbeclip-Produktion für die im Aufbau befindliche Stageplay-Homepage mit dem Filmemacher Wolfram ter Jung, mit dem Theater Hagen arbeitet man in enger Kooperation im Rahmen der Stageplay Workshopreihe „Theater muss wie Fußball sein zusammen“, außerdem stehen sowohl eine neue Jugendtheaterinszenierung als auch eine neue Kindertheaterinszenierung inklusive Aufbau der entsprechenden Ensembles auf der Agenda. Besonders die Arbeit mit Grundschulen und weiterführenden Schulen zeigt die Tiefe und Erfolge des Theaters. Beispielsweise ist die Premiere der Inszenierung „4 ½ Freunde“ des Kindertheaters und der Theater AG der Ihmerter Grundschule sowie der Aufbau eines Kinder-Improvisationstheaters gemeinsam mit der Theater-AG der Woeste-Grundschule für diesen Sommer geplant. Zu guter Letzt wird im Herbst ein Hörspiel mit dem Titel „Auf die Ohren“ in Kooperation mit der neuen Medienwerkstatt des Jugendzentrums produziert und veröffentlicht. Weiter gehören lokale Kooperationen mit dem Sauerlandpark im Rahmen der Kinderkulturtage und des Weltkindertages zum Stageplay-Tagesgeschäft.
Interkulturelles Theater
Viel unterwegs und bei Proben sind dutzende Stageplay-Darsteller in den verschiedensten Ensembles. Das ist auch der Grund, warum die 10.000 Euro Landesmittel für ein „kommunales Gesamtkonzept“ ausgeschüttet wurden. Michael Hahn bringt es auf den Punkt: „Wir alle leisten gemeinsam sehr wichtige pädagogische Arbeit. Um nur einen Punkt zu nennen: Wir ergreifen auch Maßnahmen zum Abbau sozialer Benachteiligung und unsere pädagogischen Angebote sind aber auch auf Kinder mit Migrationshintergrund ausgerichtet, da wir „Stageplay“ als ein interkulturelles Theater verstehen.“ Kinder und Jugendliche verschiedener Herkunft und Schulrichtungen träten untereinander - und schließlich auch mit dem Publikum - in einen gleichberechtigten spielerischen Dialog. Es bestehe die Möglichkeit Vorurteile abzubauen und aufzuklären. Ebenso entstehe so ein Erfahrungsraum, in dem die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen klare Bilder der faszinierenden Elemente von ihrem eigenen Leben, von Gewalt, Angst, Liebe, von Lust aus der Reihe zu tanzen, zu schockieren, sich durchzusetzen oder wichtig zu sein, ausleben könnten.
Aber bei all der Theorie und Interpretationen wird „Stageplay“-Chef Hahn eines nie vergessen: „Einmal auf die Bretter, die die Welt bedeuten – diesen Traum können sich junge Hemeraner bei Stageplay erfüllen!“ Und das auch in Zukunft...
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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