Einsatzkräfte an zwei Tagen im Einsatz
Feuerwehr Hemer: Großeinsatz nach Explosion in Hemer-Westig

Aus Iserlohn kam der Einsatzleitcontainer in Hemer zum Einsatz. Fotos: Feuerwehr Hemer
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Am Dienstag, 21. Mai, wurde die Feuerwehr Hemer in den Ortsteil Westig gerufen. Mehrere Anwohner, die den Notruf wählten, berichteten von einer Explosion und Rauchentwicklung im Bereich Glüsingweg. Zunächst rückten die Kräfte der Hauptwache, wo die Explosion ebenfalls zu hören war, zum Glüsingweg aus.

Teilweise zerstörte Gartenhütte

Vor Ort entdeckten die Einsatzkräfte eine teilweise zerstörte Gartenhütte. Nachdem im Eingangsbereich der Hütte verdächtige Gegenstände gefunden wurden, zogen sich die Kräfte zurück und lösten Alarm für den Löschzug Mitte aus. Die umliegenden Häuser wurden evakuiert. Zeitgleich wurden Bilder der Gegenstände an die Polizei geschickt, die daraufhin Spezialisten des LKA aus Düsseldorf alarmierten.

LKA-Spezialisten alarmiert

Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass es sich um Sprengstoff handelte und eine Evakuierung der umliegenden Straßen erforderlich sein könnte, leitete die Feuerwehr weitere Maßnahmen ein. Der Löschzug Nord wurde zur Besetzung der Feuerwache alarmiert, um den Grundschutz für die Stadt Hemer sicherzustellen. Die drei Kreisbrandmeister kamen zur Einsatzstelle, um den örtlichen Einsatzleiter, Andreas Schulte, zu unterstützen. Der Einsatzleitcontainer der Feuerwehr Iserlohn wurde nach Hemer beordert, um den Großeinsatz besser koordinieren zu können. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich zum Zeitpunkt der Explosion eine Person im Bereich der Gartenhütte aufgehalten hat, wurde die Rettungshundestaffel der Feuerwehr Iserlohn in Bereitschaft versetzt.

Hochexplosiver Sprengstoff

Zur Vorbereitung einer eventuellen Evakuierung wurde eine Einsatzeinheit des Märkischen Kreises, bestehend aus mehreren Hilfsorganisation, sowie ein Bus der MVG an der Hauptwache zusammengezogen. Kurz nach 15 Uhr trafen die Spezialisten des LKA an der Einsatzstelle ein und begutachteten sofort die gefundenen Gegenstände.

Warn-App "Nina"

Schnell war klar: Es handelt sich um hochexplosiven Sprengstoff, der vor Ort gesprengt werden muss. Eine weitere Evakuierung wurde zwar nicht notwendig, aber die Feuerwehr blieb selbstverständlich weiter auf das Schlimmste vorbereitet. Während die Sprengstoffexperten die Sprengung vorbereiteten warnte die Warnapp Nina die Bevölkerung vor den Explosionen.

Fünf Sprengungen vor Ort

Auch über Facebook verbreitete die Feuerwehr die aktuellen Infos von der Einsatzstelle. Um 18.30 Uhr erfolgte dann die erste Sprengung. Aufgrund der Menge, musste die Vernichtung des Sprengstoffs auf insgesamt fünf Sprengungen verteilt werden. Nachdem es Hinweise aus der Bevölkerung gab, dass man völlig unvorbereitet auf die erste Detonation war, wurden zusätzliche Lautsprecherdurchsagen durchgeführt. Um kurz vor 20 Uhr erfolgte die fünfte und letzte Sprengung. Erleichterung, dass alles gut verlaufen ist, war allen Beteiligten anzusehen. Nachdem die Einsatzbereitschaf für die Einsatzkräfte aufgehoben und die Einsatzmittel zurückgebaut wurden, konnte der Einsatz nach neun Stunden beendet werden. Verletzt wurde niemand. An dem Einsatz waren über 100 Einsatzkräfte beteiligt.

Weitere Sprengstofffunde

Am Mittwoch, 22. Mai, wurde die Feuerwehr Hemer erneut nach Westig gerufen. Um 13.15 Uhr ging der Notruf der Polizei auf der Feuerwache ein. Bei einer weiteren Durchsuchung des Grundstücks wurde weiterer Sprengstoff gefunden. Zunächst fuhr der Lagedienst der Feuerwehr Hemer zur Einsatzstelle, um die weiteren Maßnahmen mit der Polizei abzustimmen. Diese hatten bereits das LKA verständigt, die sich erneut mit den Spezialisten aus Düsseldorf auf den Weg machten. Von der Feuerwehr Hemer wurde der Löschzug der Hauptwache sowie der Löschzug Mitte alarmiert. Zusätzlich wurden der Notarzt sowie zwei Rettungswagen zur Einsatzstelle beordert. Auch die Kreisbrandmeister des Märkischen Kreises waren angerückt, um die örtlichen Führungskräfte zu unterstützen.

Erneut vier Sprengungen notwendig

Nachdem die Spezialisten des LKA die gefundenen Sprengstoffe untersucht hatten, wurde entschieden, diese wieder vor Ort zu sprengen. Dazu erfolgten im Zeitraum von 17.30 Uhr bis 18.30 Uhr insgesamt 4 Sprengungen, die alle gut verliefen. Anschließend konnten alle Maßnahmen wieder zurückgebaut werden. Insgesamt waren 66 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Ordnungsamt und Polizei für über sechs Stunden im Einsatz.

Text und Fotos: Feuerwehr Hemer

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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